Alpakas in Meerbusch Rheinwanderung mit tierischer Begleitung
Meerbusch · Familie Zimmermann hält in Langst-Kierst eine kleine Alpaka-Herde und nimmt Gäste mit auf Wanderungen.
An diesem Tag scheint am Ortsrand von Langst-Kierst der Frühling noch nicht ganz angekommen zu sein. Es ist nass und auf den Wegen haben sich Pfützen gebildet. Doch auch dieses ungemütliche Wetter ist für die Teilnehmer der Wanderung kein Problem, wenn sie ein Alpaka an der Leine führen. Die freundlichen Tiere trotten langsam neben den Menschen, gucken neugierig hin und her und sorgen dafür, dass man das unangenehme Wetter vergisst. Die kleine Herde gehört der Familie Zimmermann und der Krankenschwester Katharina Czekalla. Mit den Alpakas bieten sie Wanderungen am Rhein an.
Der Familie, bestehend aus Barbara und Josef Zimmermann sowie Sohn Markus, gehört ein Hof am Rande von Langst-Kierst, auf dem sie Pferde halten. Eine Freundin von Czekalla hatte dort ein Pferd stehen, wodurch sich Katharina Czekalla und Barbara Zimmermann kennengelernt haben. „Ich bin die Freundin der Familie, die sich mit eingeklinkt hat“, lacht Czekalla.
Auf die Idee, Alpaka-Wanderungen anzubieten, sind die beiden Frauen dann durch Freunde gekommen, die diese Tiere bereits seit längerem halten. Und so kauften sie sich vier Alpakas vom Züchter und gehen seit September mit Tieren und Gästen auf Wanderschaft. Für Barbara Zimmermann, Sohn Markus und Katharina Czekalla ist es wichtig, dass jeder an den Wanderungen teilnehmen kann, deswegen gibt es zwei unterschiedliche Routen. Eine führt auf Trampelpfaden am Rhein entlang, die andere auf Asphalt. So können auch Rollstuhlfahrer die Wanderungen erleben und von der Sanftmütigkeit der Tiere lernen.
Die Tiere haben bei der Wanderung ihren eigenen Kopf
Bei der Wanderung spürt man die Ruhe und die Entspanntheit der Alpakas. Zusammen mit Barbara und Markus Zimmermann, mit Katharina Czekalla und den vier Tieren spazieren die Gäste den Rhein entlang. Draußen, abseits des Lärms der Großstadt, ist nichts zu hören außer dem leisen Plätschern des Rheins, dem Grunzen der Alpakas und Vogelgezwitscher. Auch Katharina Czekalla ist fasziniert von der ruhigen Atmosphäre. „Ich liebe die Natur“, sagt sie strahlend. Die Wege sind matschig durch den Regen der vergangenen Tage. Die Schuhe bekommen dabei einige Matschspritzer ab. Den Tieren aber macht der schlammige Untergrund nichts aus. „Die Alpakas können auf allem laufen, weil die sich so gut anpassen“, erzählt Czekalla.
Alpakas passen sich nicht nur an die Umgebung an, sondern auch an den Menschen. „Wenn ich hektisch bin, sind die auch hektisch“, erklärt die Krankenschwester.
Trotzdem merkt man auf der Wanderung schnell: Die Tiere haben auch ihren eigenen Kopf. Wenn ein Alpaka durch eine Pfütze laufen will, muss der Mensch am anderen Ende der Leine auch hindurch. Aber genauso, wie man die nassen Schuhe in Kauf nimmt, bleibt das Alpaka auch bereitwillig stehen, wenn der Mensch eine kurze Pause braucht. Diese Pausen nutzt das Tier oft, um „auf Toilette zu gehen“, und das dauert etwas. Denn wenn ein Alpaka mal muss, kommen oftmals auch die anderen Tiere auf die selbe Idee. „Wir entschleunigen hier auch beim Toilettengang“, scherzt Czekalla.
Bei der Wanderung ist den dreien wichtig, dass die Tiere im Vordergrund stehen. „Wenn ein Alpaka einen schlechten Tag hat, dann muss das Tier auch nicht mit“, betont die Krankenschwester. Als Langst-Kierst nach ungefähr einer Stunde wieder in einiger Entfernung in Sicht kommt, fangen die Alpakas an, zu rennen. „Auf dem Nachhauseweg wird’s ein bisschen schneller, es gibt gleich etwas Leckeres zum Essen“, erklärt Czekalla.
Am Hof angekommen, werden die Alpakas zurück in ihren Stall gebracht. Ihre Halfter werden abgenommen und die Stalltür geöffnet, sodass sie auf die Wiese laufen können.