Stadtranderholung in Meerbusch Ferienspaß für Krümelmonster
Meerbusch · 110 Kinder kommen in den ersten beiden Ferienwochen zur Stadtranderholung nach Lank. Das Programm dürfen sie mitbestimmen.
In der Mitte des Sportplatzes in Lank spielen ein paar Kinder Fußball, außen herum fahren andere in Kettcars um die Wette, am Geländer neben der Aschebahn turnen Kinder und baumeln kopfüber. Neben dem Platz spielen Kleingruppen an Tischen, aus dem großen Zelt, in dem sich noch weitere Kinder aufs Batiken vorbereiten oder Utensilien für den Jahrmarkt Ende der Woche basteln, schallen Musik und Stimmen-Gewirr. Kurzum: Auf dem Sportplatz an der Pappelallee in Lank ist in diesen Tagen einiges los. Zwei Wochen lang findet hier die Stadtranderholung statt, 110 Kinder verbringen dort ein Drittel ihrer Ferien.
Das Team der Jugendsozialarbeit der Stadt organisiert das Angebot in den ersten beiden Ferienwochen. Für Jugendsozialarbeiterin Barbara Zündorf ist es neben der Arbeit in den Meerbuscher Schulen das „Highlight des Jahres“. Zwei Wochen lang kommen Schulkinder bis zum Alter von 12 Jahren täglich nach Lank. Dort können sie spielen, basteln, Freunde treffen, kleine Ausflüge machen – und auch das Programm mitbestimmen. „Die Kinder sollen ja auch eine schöne Ferienzeit haben“, sagt Zündorf. Kindermitbestimmung sei dabei ein wichtiger Faktor. Die 110 Teilnehmer sind dabei in elf Gruppen eingeteilt und verbringen ihre Zeit vor allem in diesen Gruppen, die von Ehrenamtlichen geleitet werden. Nachmittags entscheiden sie gemeinsam, was sie am kommenden Tag machen möchten und überlegen, ob und wie sich die Interessen der Kinder umsetzen lassen.
Zum Ende der Stadtranderholung kann Zündorf dabei einige Favoriten ausmachen. „Besonders beliebt ist die Kettcarzeit, aber auch das freie Spiel und Ausflüge sind hoch im Kurs“, sagt sie. Dazu haben die 30 Betreuer – fünf Jugendsozialarbeiter und 25 ehrenamtliche Helfer – sich ein buchstäblich buntes Programm ausgedacht. An diesem Mittwoch batiken die Kinder zum Beispiel T-Shirts in verschiedenen Farben und Mustern. „Das sieht cool aus“, sagt Lotte von der Gruppe „Die wilden Eichhörnchen“ über die bunten Shirts. Sie ist bereits zum zweiten Mal bei der Stadtranderholung dabei und nach wie vor begeistert. „Am besten haben mir bisher die Ausflüge gefallen“, sagt sie und bekommt prompt Zuspruch von ihren Freundinnen. Bei der Eisdiele, am Latumer See und im Wald waren sie schon. Auch eine Hüpfburg und Gruppenspiele kamen gut an. „Wir haben eine gute Gruppendynamik und keinen Stress unter den Kindern. Die Stadtranderholung macht auch uns Spaß“, sagt Gruppenleiterin Celina.
Neben den Kinderwünschen muss das Team um Zündorf auch kurzfristig auf äußere Faktoren wie das Wetter reagieren, denn die meisten Aktivitäten sind fürs Freie geplant. „Klar ist es schade, wenn uns der Regen einen Strich durch die Rechnung macht. Aber wir sind flexibel genug, um das aufzufangen“, sagt Zündorf, die für den finalen Freitag noch mal eine Wasserschlacht in Aussicht stellt.
In diesem Jahr werde – auch wetterunabhängig im Zelt – unheimlich viel gebastelt und Freundschaftsarmbänder geknüpft. „Wir haben sowohl Kinder als auch Gruppenleiter, die gern kreativ sind und viel basteln“, sagt Zündorf. Entsprechend viel Mühe stecken sie auch in den Aufbau des Jahrmarktes, den sie zum Abschluss des Programms am Freitag veranstalten wollen.
Die Gruppe „Krümelmonster“ etwa bastelt gerade an einer Tombola im Krümelmonster-Design. Als Gewinne haben sie kleine Anti-Stressbälle aus Luftballons und Reis gebastelt, als Trostpreis winken – na klar – Kekse. „Das haben wir uns zusammen ausgedacht“, sagt Noah. Er ist zum ersten Mal bei der Stadtranderholung dabei und freut sich vor allem auf den Jahrmarkt. Die zwei Wochen haben ihm so gut gefallen, dass er nächstes Jahr wiederkommen will. „Man kann ganz viel machen: Spiele spielen und Kettcar fahren zum Beispiel“, sagt Noah.
Neben der Tombola sollen am Freitag auch andere klassische Jahrmarkt-Stände vertreten sein, wie etwa eine Schießbude. Gerade bastelt eine Gruppe aus Kronkorken und Zahnstochern kleine Ziele. „Eigentlich hat mir bisher alles gefallen“, sagt Arian, der zum ersten Mal bei der Aktion dabei ist. Auch Lars ist Neuling, allerdings als Betreuer. „Klassenkameraden haben mir davon erzählt. Am Anfang war es etwas anstrengend, es macht aber sehr viel Spaß“, sagt der 16-Jährige.