Meerbusch soll mehr Rad fahren

Wir stellen nach und nach die Pläne des Radverkehrskonzeptsfür alle Ortsteile vor. Teil eins: Lank-Latum

Foto: Bauer

Im ersten Halbjahr des neuen Jahres soll mit der Umsetzung des Konzepts begonnen werden. Ziel: den Radverkehr zu verbessern. Die Bürger sollen ermutigt werden, mehr ihrer täglichen Wege innerhalb ihres Dorfes und Meerbuschs mit dem Fahrrad zurückzulegen. Aktuell ist das nur beschränkt möglich, weil sich die Radfahrer oft von den Autos an den Rand gedrängt fühlen oder nur ein sehr knapper Zwei-Richtungs-Radweg zur Verfügung steht. Das Konzept der „Planungsgemeinschaft Verkehr“ aus Hannover sieht vor, diese beiden Hindernisse zu beseitigen, sofern nicht örtliche Gegebenheiten dem entgegenstehen. Richtungstreue Führung sollte der Regelfall werden. Wo das nicht möglich ist, müssen alle Furten an Einmündungen anderer Straßen oder Zufahrten zu Grundstücken mit Roteinfärbung und Piktogrammen gesichert werden.

Grundsätzlich wird der Radverkehr in 30er-Zonen, also in den Wohngebieten, im Mischverkehr auf der Straße geführt. Hier muss der Autofahrer Rücksicht nehmen und im Zweifelsfall hinter dem Radfahrer bleiben. Radwege und/oder Schutzstreifen auf der Fahrbahn sind dagegen auf Straßen mit höherer Verkehrsbelastung und ab Tempo 50 notwendig. Wird ein Weg als Radweg ausgeschildert, muss er auch benutzt werden. Bei Fußwegen mit dem Schild „Radfahrer frei“, können Radfahrer wählen, ob sie auf der Straße oder dem Fußweg fahren. Allerdings ist hier der Fußgänger bevorrechtigt.

Was ändert sich konkret in den einzelnen Ortsteilen? Wir erläutern die Pläne für die einzelnen Dörfer in loser Reihenfolge. Den Anfang macht Lank-Latum. Im Fokus steht die Ost-West-Durchfahrt, die über die Claudius-, Gonella-, Josef-Tovornik-, Rhein-und Nierster Straße abgewickelt wird. Derzeit gibt es keine durchgängige Radverkehrsführung. Mal fährt der Radfahrer auf der Straße, umkurvt parkende Autos, mal gibt es einen Zwei-Richtungs-Radweg, der an einigen Stellen bedenklich schmal ist. Wie vor der Apotheke am Wasserturm oder auf der Nierster Straße, wo Baumscheiben den Radweg stark einengen.

Das Planungsbüro schlägt als Lösung folgendes vor: Der bestehende Zwei-Richtungs-Radweg soll nur noch in einer Richtung als Radweg oder Fußweg „Radfahrer frei“ genutzt werden. Für die Gegenrichtung ist ein Schutzstreifen vorgesehen, der auf der Fahrbahn markiert wird. Weil auf der Gonellastraße Parkplätze „im Wege“ sind, werden diese aufgehoben. Damit die Straße nicht zur Rennstrecke wird und als Konzession an die Parker, werden auf der gegenüberliegenden Straßenseite zwei neue Parkplätze markiert. Der Effekt: Die Radfahrer können durchgehend von der Claudiusstraße kommend über einen Schutzstreifen geradeaus über die querende Fußgängerzone bis zur Josef-Tovornik-Straße fahren. Auch diese Straße erhält einen Schutzstreifen auf der rechten Seite, so dass der bestehende Radweg, der an der Engstelle Apotheke vorbeiführt, nur noch in einer Richtung genutzt werden muss.

In einer zweiten Phase soll auch die Nierster Straße entsprechend markiert werden. Auch hier würden Parkplätze wegfallen, die jedoch auf der gegenüberliegenden Seite möglich sind. Es bleibt zu hoffen, dass diese Anschlussmaßnahme zügig erfolgt, denn sonst müssten die Radfahrer an der Kreuzung Kierster Straße die Seite wechseln. Auch die Radwege an Kierster und Kaiserswerther Straße (ab In der Wasserstadt bis Webergasse) sollen entzerrt und die Gegenrichtung einen Schutzstreifen erhalten. Da es sich um Kreisstraßen handelt, ist die Zustimmung des Kreises erforderlich.

Auch für die Uerdinger Straße können sich die Gutachter einen Schutzstreifen auf der nördlichen Seite vorstellen, damit der relativ schmale vorhandene Radweg nur noch in einer Richtung benutzt wird. Neue Querungshilfen soll es an der Brunnenstraße geben, von der Pappelallee und der Großen Gasse kommend.