Freizeit in Meerbusch Skater und Biker bekommen Anlage
Strümp · Vor sieben Jahren starteten Jugendliche eine Initiative für einen Skaterpark in Meerbusch. Nun wird endlich mit dem Bau begonnen. Am Freitag wurde zum Spatenstich in den Landschaftspark Buschend in Strümp eingeladen.
Dass Florian (16) und Nele (18) heute selbst gar nicht mehr skaten, spielt jetzt keine Rolle mehr. Sie waren aber – mit vielen anderen Jugendlichen wie Dennis Mardanif oder Finn Ketelsen – über Jahre immer aktiv dabei, wenn es um weitere Planungsschritte ging. Skaten werden dann andere Jugendliche – so wie Mika Schiffer, der mit seinen elf Jahren bereits zur nächsten Skater-Generation zählt.
Bevor aber die Skates oder BMX-Räder auf der Anlage starten können, muss sie gebaut werden. Und das kann ein paar Monate dauern, wie James Dickerson vom Planungsbüro Maier erzählte. Er rechnet mit Frühsommer, bis die Anlage in Betrieb gehen kann und stellte gestern noch einmal die Pläne vor. Demnach ist die Anlage zweigeteilt: Auf der einen Seite wird geskatet, auf der anderen BMX-Rad gefahren. Für die Skater werden zwei 1,50 Meter hohe Erdhügel angelegt, eine Außenbahn und ein Streetparcour.
Die Biker können sich auf der anderen Hälfte austoben, jüngeren Fahrern steht ein Pumptrack zur Verfügung, auf dem sie mit Laufrädern oder Scootern üben dürfen.
Am Freitag gab es großes Lob und es wurden Oscars verliehen. Ulla Bundrock-Muhs, die für die Querkopf-Akademie stets alle Fäden in der Hand hatte, bedankte sich mit einem Oscar bei Bürgermeister Christian Bommers. „Für seinen Mut – ohne den letzten Beschluss in den politischen Gremien würde es diese Anlage nie geben.“ Ein weiterer Oscar ging „für die Ausdauer“ an Nele Kohtes, stellvertretend für alle Jugendlichen. Bommers hatte zuvor noch einmal zurückgeblickt und dankte den Jugendlichen für ihren unermüdlichen Einsatz und vor allem viele kreative Lösungen, um Geld zu sammeln.
Mit dem Spatenstich am Freitag wurde ein langes Kapitel von Diskussionen und Entmutigungen für die jungen Mitstreiter geschlossen. Ulla Bundrock-Muhs war es immer wichtig, den Jugendlichen Politik praktisch nahe zu bringen, Partizipation zu ermöglichen. Das scheiterte oft an Hürden in der Politik und am Geld. Die Kosten für die Anlage wurden von Anfang an mit rund 400 000 Euro beziffert – eine große Summe, die beschafft werden musste. Die frühere Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage machte sich beim Land für das Projekt stark. Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung unterstützt die Anlage mit 363 000 Euro.
Die Stadt hat der Gruppe das Grundstück zur Verfügung gestellt und wird sich um die Anlage kümmern. Die Projektgruppe selbst hat 84 618,24 Euro bei vielen Aktionen gesammelt. Unterstützt wurden die Jugendlichen außerdem aus der Wirtschaft: die Sparkasse Neuss, die Stadtwerke Meerbusch sowie der Flughafen Düsseldorf haben ebenfalls Geld dazugegeben.