Naturschutz in Meerbusch Strümper Kita-Kinder bauen Heim für Wildbienen

Meerbusch · Zehn Kindergärten im Rhein-Kreis Neuss beteiligen sich an diesem Projekt. Es sollen Brutstätten und Wiesen zur Nahrungssuche angelegt werden, um die für das Ökosystem so wichtigen Insekten zu unterstützen.

In der Strümper Kita Kunterbunt bauen die Kinder Wohnstätten für Wildbienen.

Foto: dpa/Patrick Pleul

(Red) Um bereits die jüngste Generation für den Schutz der Artenvielfalt zu begeistern, führt der Rhein-Kreis Neuss in Kooperation mit der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft ein Projekt rund um die Wildbienen durch. In zehn Kindergärten lernen mehr als 230 Jungen und Mädchen bis zu den Sommerferien das Leben dieser Insekten kennen – darunter auch die Meerbuscher Kita Kunterbunt in Strümp.

„Gerade die Jüngsten lassen sich offen, spielerisch und aktiv auf die Natur ein. Diese Begeisterung können wir nutzen, um sehr früh ein Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge zu schaffen.”, so Gregor Küpper, der Umweltdezernent des Rhein-Kreises Neuss.

Die Vielfalt der weltweit mindestens 16 000 Wildbienen-Arten ist sehr groß. So legen zahlreiche Arten für ihre Brut Niströhren in der Erde an, nutzen Totholz oder abgestorbene Pflanzenstängel. Diese Materialien fehlen jedoch zunehmend, wodurch sich die Bedingungen für Wildbienen immer weiter verschlechtern. „Dabei haben Wildbienen nicht nur eine enorme Bedeutung für unser ökologisches Gleichgewicht, sondern tragen durch ihre Bestäubungsleistung dazu bei, die Erträge in der Landwirtschaft zu erhalten. Wildbienen sichern somit auch unsere täglichen Lebensmittel“, so Anka Schmanke, Projektleiterin der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft.

Deshalb haben die teilnehmenden Kitas ein Wildbienen-Set mit Dosen, Bruthülsen und Saatgut für Blühflächen erhalten. Die Kinder werden daraus Wohnstätten für den Wildbienen-Nachwuchs basteln. Dabei ermöglicht Informationsmaterial den Erzieherinnen, den Jungen und Mädchen die Lebensweise der Wildbienen näher zu bringen.

Die fertigen Wildbienen-Unterkünfte werden in den Außengeländen der Kindergärten aufgehängt. Für die Kinder wird es dann spannend zu sehen sein, wie sich eine neue Generation Wildbienen entwickelt. „Für ein ausreichendes Nahrungsangebot legen die Kinder einen Blühstreifen an“, erläutert Markus Reinders, stellvertretender Geschäftsführer der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft.

Interessierte können beim Familienfest des Rhein-Kreises Neuss am 29. September auf dem Dycker Feld am Stand des Amts für Umweltschutz ebenfalls Wildbienen-Wohnhäuser für den eigenen Garten bauen.

(RP)