Neubau-Pläne verärgern Anwohner

An der Uerdinger Straße soll ein neues Wohn- und Geschäftshaus entstehen. Nachbarn befürchten mehr Verkehr auf der dortigen Herta-Klingbeil-Straße, die eine Spielstraße ist.

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Schon heute ist die Verkehrssituation auf der Herta-Klingbeil-Straße in Lank für Eltern und Kinder nahezu unerträglich. Die Straße, die das Wohngebiet Rottstraße an die Uerdinger Straße anbindet, ist im inneren Bereich Spielstraße. „Wenn meine fünfjährige Tochter dort mit Freundinnen Fahrrad fährt, bleibe ich auf der Straße stehen, um sie vor zu schnell fahrenden Autos zu schützen“, schilderte eine Anwohnerin bei der Anhörung für ein neues Wohn- und Geschäftshaus dort eine alltägliche Situation.

Kirsten Steffens und Brigitte Herrmann von der Stadt Meerbusch hatten zuvor die Pläne für ein dreigeschossiges Gebäude vorgestellt, das auf dem früher für die Feuerwehr vorgesehenen Grundstück gebaut werden soll. Das werde noch mehr Verkehr anziehen, fürchten die Anwohner.

Anwohner, der sich über die geplante Höhe des neuen Gebäudes ärgert

Seit es im südlichen Bereich ein größeres Haus mit den Räumlichkeiten eines Pflegedienstes gibt, reiche der Parkraum nicht aus. Parkplatz suchende Autofahrer führen daher zügig in die Spielstraße und parkten dort sogar. „Drempel am Anfang und Ende der Spielstraße würden schon helfen“, schlug eine Anwohnerin vor.

Dass es derzeit zu wenig Parkplätze gibt, räumten die Planerinnen ein. Doch der Hinweis auf acht zusätzliche öffentliche Parkplätze mochte die Gemüter nicht zu beruhigen. Immerhin steigt auch der Bedarf an, wenn das neue Gebäude im Erdgeschoss eine gewerbliche Nutzung und darüber 13 Wohneinheiten umfasst. Allerdings soll es mit einer Tiefgarage mit rund 25 Stellplätzen ausgestattet werden.

Die Aus- und Zufahrt zu dieser Tiefgarage auf die Herta-Klingbeil-Straße wurde jedoch gleichfalls kritisch kommentiert. Schon heute komme es zu Staus bei der Ausfahrt auf die Uerdinger Straße, die stark frequentiert sei und Linksabbiegern wenig Möglichkeiten zum Einfädeln lasse, monierte ein Anwohner. Er schlug vor, die Ausfahrt auf die Uerdinger Straße zu führen. „Zwei Kreuzungsbereiche so kurz hinter einander sind nicht zulässig“, erklärte Steffens.

So richtig anfreunden konnten sich die anwesenden Nachbarn auch nicht mit der Größe des Gebäudes, auch wenn es ihnen Lärmschutz bietet. „Dann können alle von ihrem Balkon in meinen Garten gucken“, ärgerte sich einer. Eine Feuerwache hätte den Vorteil gehabt, dass besonders am Wochenende Ruhe herrsche.

Ihm wäre eine Reihenhausbebauung lieber, erklärte er unter Beifall. Doch dann handele es sich nicht mehr um eine Mischnutzung, sondern um Wohnbebauung, die höheren Lärmschutz verlange, erklärte Steffens. Und der sei an der Uerdinger Straße nicht zu gewährleisten.

Steffens versicherte den Anwesenden, dass die Stadt dem Investor Vorgaben hinsichtlich der Nutzung machen werde: kein Einzelhandel, keine Gaststätte. Ob es sozialen Wohnungsbau geben wird, müsse die Politik entscheiden. „Wir haben beschlossen, dass ab 20 Wohneinheiten maximal 30 Prozent sozialer Wohnungsbau sein kann“, sagte Werner Damblon, Vorsitzender des Planungsausschusses.