Neues Feuerwehrgerätehaus in Nierst ist bereits veraltet

Das 2006 fertiggestellte Gerätehaus der Feuerwehr erfüllt eine neue EU-Norm nicht. Es soll einen Anbau erhalten.

Aufnahme vom Mai 2005: Damals war der Rohbau fertiggestellt.

Foto: Archivfoto: Dackweiler

Meerbusch. Der Bau des Feuerwehr-Gerätehauses in Nierst stand schon vor knapp zehn Jahren unter keinem guten Stern: Nach dem ersten Spatenstich im Dezember 2004 passierte erst einmal: nichts. Der Lössboden war zu weich, musste ausgetauscht werden, bevor mit dem 320 000 Euro teuren Neubau begonnen werden konnte. Im Mai 2005 wurde Richtfest gefeiert, ein Jahr später zog die Feuerwehr dort ein — mit sechs Monaten Verzögerung.

Gut acht Jahre später steht jetzt fest: Es gibt ein weiteres Problem mit dem Bau. Das Nierster Gerätehaus erfüllt die aktuellen EU-Normen nicht mehr. Für die neuen, größeren Löschfahrzeuge ist die Halle zu klein. Bereits im vergangenen Jahr schlug die Verwaltung deshalb einen Anbau vor — zusätzliche Kosten: rund 170 000 Euro.

Im Zuge der Haushaltsberatungen verhängten die Politiker jedoch im vergangenen Herbst erst einmal einen Sperrvermerk. Jetzt landete der Problem-Bau erneut auf der Tagesordnung des Hauptausschusses. Claus Klein, Leiter des Fachbereichs „Service Immobilien“ stellte die Pläne für den Anbau vor — und hatte eine gute Nachricht im Gepäck: Der Anbau werde nach einer neuen Kalkulation nicht mehr 170 000 Euro kosten, sondern nur 150 000 Euro.

Das Problem bei dem Nierster Gerätehaus: Halle und Rolltor sind zu klein für die kommenden Generationen von Feuerwehr-Fahrzeugen. Neben den Sozialräumen enthält der Bau an der Nierster Straße eine Fahrzeughalle von 8 mal 5,5 Meter. Bereits beim Bau war über eine zweite Fahrzeughalle nachgedacht worden, die Ausführung wurde aber auf einen späteren Zeitpunkt zurückgestellt.

Claus Klein: „Bei der Neufassung der EU-Normen ist die kleinste Hallengröße herausgefallen. Zu der aber zählte das Gerätehaus in Nierst.“ Ein Anbau soll’s nun richten: eine weitere Halle mit einer Größe von 10 mal 5,5 Meter. Ratsherr Klaus Rettig (FDP) vermisste nähere Angaben zu der Änderung der EU-Norm und wollte wissen, ob nicht eine Art Fertiggarage ausreiche, um Kosten zu sparen. „Für wann plant die Stadt überhaupt die Anschaffung eines Fahrzeugs, das nicht mehr ins bestehende Gerätehaus passt?“

Heiko Bechert vom Fachbereich Ordnung räumte ein, dass die Beschaffung eines entsprechenden Fahrzeugs nicht in Kürze geplant sei. Dennoch sei es sinnvoll, jetzt den Anbau in Auftrag zu geben, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Dem schloss sich die Ausschussmehrheit an: Gegen die Stimmen der FDP stimmten die Politiker im Haushalt zu, den Sperrvermerk zu entfernen, damit der Anbau gebaut werden kann.