Rettungswesen in Haan Haaner Feuerwehr zieht Jahresbilanz beim Neujahrsempfang

Haan · Nach beinahe drei Jahren Zwangspause gab die Feuerwehr wieder ihren Neujahrsempfang. Feuerwehrleiter Carsten Schlipköter und sein Stellvertreter Mirko Braunheim zogen Bilanz.

Für den Neujahrsempfang hatte die Feuerwehr Haan die Fahrzeughalle an der Nordstraße mit Tischen und Bänken ausgerüstet.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Erst sorgte ein loderndes Kaminfeuer auf der Leinwand für Stimmung, dann illustrierten Fotos eindrucksvoll den Rückblick auf Einsätze beim Sturmtief Zeynep, beim Lagerhallenbrand an der Düsseldorfer Straße, auf Übungen oder den Tag der offenen Tür. Feuerwehrchef Carsten Schlipköter ging auf den Ukraine-Krieg ein, sagte, das Maß der Zerstörung mache oft sprachlos. Feuerwehrleute und die Kräfte des Rettungsdienstes dächten „oft an die Kolleginnen und Kollegen, die dort unter schwierigsten Bedingungen Brände löschen und Verletzte versorgen“. Auf nationaler Ebene sehen sich die Rettungskräfte mit der momentanen Krankenhausüberlastung aber auch mit den Silvesterkrawallen konfrontiert. Die Coronakrise habe die Arbeit der Feuerwehr in den letzten Jahren unter immer wieder wechselnden Auflagen und Regelungen deutlich eingeschränkt. Der Rettungsdienst musste vom Brandschutz getrennt werden. Der Krankenwagen wurde nach Gruiten verlagert. Für den allgemeinen Dienstbetrieb und für die Ausbildung wurden Videokonferenzen durchgeführt.

Haaner Feuerwehrleute
waren im Ahrtal im Einsatz

Ebenfalls prägend waren die vermehrten Extremwetterfälle. Durch extreme Trockenheit kam es 2022 im Kreis Mettmann vermehrt zu Wald- und Vegetationsbränden. Unvergessen war die Flutkatastrophe aus dem Sommer 2021. Mit über 170 Einsätzen in Haan sei die Feuerwehr „weit über der regulären Leistungsfähigkeit gefordert“ gewesen Kräfte der Haaner Feuerwehr waren aber auch im Ahrtal im Einsatz. „Die Hochwassersituation hat uns allen vor Augen geführt, wie schnell unser System der Gefahrenabwehr an die Grenzen kommt“, sagte Schlipköter. Aus den Extremwetterereignissen müssen laut Carsten Schlipköter klare Konsequenzen gezogen werden: „Zwangsläufig ergibt sich aus den Ereignissen und den Erkenntnissen die Notwendigkeit, auch den Katastrophenschutz wieder genauer zu betrachten und die Standards weiter zu definieren.“ Der Feuerwehrleiter zollte besonderes Lob der großen Solidarität und spontanen Hilfsbereitschaft der Bevölkerung, sei es in Form von Spenden oder wortwörtlicher tatkräftiger Unterstützung.

In 2023 soll das neue Gerätehaus Gruiten gebaut werden

Vor Ort werde durch personelle Anpassungen das Sicherheitsniveau im Bereich des Brandschutzes und des Rettungsdienstes in kleinen Schritten stetig erhöht. Schlipköter wies auch hin auf den erfolgreichen Ausbau des Abrollbehälters für Gefahrenstoffe und die Teilnahme der Jugendfeuerwehr am Dreck-Weg-Tag. 2023 werde der Neubau des Feuerwehr-Gerätehauses Gruiten erwartet und stehe die Anschaffung eines neuen Einsatzleitwagens, eines Einsatztransportfahrzeugs und eines Rettungswagens an.

Bürgermeisterin Bettina Warnecke sagte mit Blick auf die Herausforderungen, die Arbeit der Feuerwehr dürfe nicht als selbstverständlich wahrgenommen werden. Dank, Respekt und Wertschätzung seien das Mindeste, was man den Rettungskräften entgegenbringen sollte. „Angriffe auf Rettungskräfte dürfen wir als Gesellschaft nicht dulden“, erklärte sie Aggressität den Helfern gegenüber eine klare Absage.