Supermarkt: Öffnungszeiten - Mittwoch wird der Lärm gemessen

Edeka-Leiter Uwe Nettersheim lässt ein Schallschutzgutachten erstellen. Davon hängt ab, ob der Markt umbauen muss, um länger öffnen zu können.

Foto: Ulli Dackweiler

Büderich. Edeka-Marktleiter Uwe Nettersheim und der Technische Beigeordnete Just Gérard veranstalten Mittwoch zusammen mit einem Gutachter ein Krisentreffen. Es soll geklärt werden, ob der Supermarkt an der Lortzingstraße bald wieder länger geöffnet werden kann oder ob eine sogenannte Einhausung gebaut werden muss. Dies ist eine Art große Garage, die an die Laderampe des Supermarktes angebracht würde. Dort sollen die Lkw hineinfahren, um anzuliefern.

Wegen der Beschwerde einer Anwohnerin beim Rhein-Kreis Neuss hatte die Stadt Meerbusch angeordnet, dass der Edeka-Supermarkt in Büderich ab sofort später öffnen und früher schließen muss. Die Frau hatte sich wegen der Lärmbelästigung bei Warenanlieferungen vor 6 Uhr morgens beschwert.

In der Baubeschreibung aus dem Jahr 1986 stellte sich heraus, dass der Markt nur eine Genehmigung für Öffnungszeiten von 9 bis 18.30 Uhr hat. Um diese zu verlängern, muss der Marktleiter ein Schallschutzgutachten erstellen lassen. Sollten dabei gewisse Richtlinien eingehalten werden, „spricht nichts dagegen, die Öffnungszeiten wieder zu verlängern“, sagt Gérard, der ergänzt: „Ich stehe auf der Seite des Supermarktes, aber die Anwohner haben dennoch ein Recht auf einen ruhigen Schlaf.“ Anlieferungen vor 6 Uhr seien dennoch nicht erlaubt, betont Gérard.

Somit müsse Nettersheim dafür Sorge tragen, dass die Zeiten eingehalten werden. Sollte sich bei dem Gutachten allerdings ergeben, dass bei der Anlieferung ein gewisser Schallpegel überschritten wird, muss eine Einhausung der Warenanlieferung gebaut werden. „Sollte dies gebaut werden müssen, würde es mindestens ein halbes Jahr dauern“, sagt Nettersheim.

Das Problem: Vorher dürfte er die Öffnungszeiten nicht verlängern. Ohne Einhausung könne der Markt womöglich in spätestens sechs bis acht Wochen wieder von 7 bis 21 Uhr öffnen. „Andernfalls muss ich vielleicht personelle Konsequenzen ziehen“, sagt Nettersheim. „Sechs Wochen sind kein Problem, mehrere Monate schon.“

Gérard geht davon aus, dass einer schnellen Lösung nichts im Wege steht. Empört ist der Technische Beigeordnete hingegen von der Aussage von Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage, die Gérards Mitarbeiter öffentlich kritisiert hatte (wir berichteten). „Wir haben uns völlig richtig verhalten. Die Anwohnerin hatte sich beim Rhein-Kreis Neuss beschwert, der bei uns nachgefragt hat. Und wir müssen dem Kreis Auskunft erteilen.“ Zudem sei es nicht die Schuld des Bauamtes, sondern das Versäumnis des Supermarkt-Betreibers.