Stadt geht gegen Ratten vor

Verwaltung geht davon aus, dass es in Meerbusch immer mehr Ratten gibt. Köder werden daher verstärkt und gezielter ausgelegt.

Foto: Stadt

Meerbusch. Wie viele Ratten Meerbuschs Kanäle bevölkern, diese Zahl hat die Stadtverwaltung nicht. „Aber uns liegen Hinweise vor, dass die Population zugenommen hat“, sagt Stadtsprecher Michael Gorgs. Die Verwaltung verschärft deshalb ihre Maßnahmen zur Rattenbekämpfung. Eine noch engmaschigere Belegung von Kanalschächten mit sogenannten Fressködern und eine akribische Kontrolle der Kanalisation sollen den Nagern das Leben schwer machen.

Derzeit öffnen Mitarbeiter eines von der Stadt beauftragten Unternehmens rund 7000 Kanalschächte im gesamten Stadtgebiet. In etwa jeden zweiten werden an Metallseilen ausgesuchte Köder auf die Rohrsohle gelegt. Alle Schächte werden fotografisch dokumentiert und per GPS gespeichert.

Die Rheingemeinden sind bereits versorgt, jetzt ist der Stadtteil Lank-Latum an der Reihe. „Wenn das Stadtgebiet flächendeckend belegt ist, wird kontrolliert, ob die Köderstellen angenommen werden“, erklärt Matthias Unzeitig, Abteilungsleiter für Stadtentwässerung. Danach werden die rund 1500 Schächte, an denen bereits Rattenbefall festgestellt worden ist, erneut mit Ködern bestückt. „So haben wir über die Populationen einen guten Überblick und wissen, wo wir eingreifen müssen“, sagt Unzeitig.

Rund 35 000 Euro lässt sich die Stadt jedes Jahr die Rattenbekämpfung im Kanalnetz kosten. „Eine unabdingbare Ausgabe“, meint Unzeitig. „Nur durch konsequente Bekämpfung können wir dem Befall Herr werden.“ Durch die zusätzlichen Maßnahmen wird es in diesem Jahr wohl teurer werden. Unzeitig empfiehlt den Meerbuschern dringend: „Keine Speisereste in die Toilette werfen!“

Weitere 18 000 Euro kostet es die Stadt jedes Jahr, um die Ratten oberirdisch, von öffentlichen Plätzen oder aus Grünanlagen zu vertreiben. Dort fallen die unbeliebten Krankheitsüberträger dem Menschen besonders auf. „Bei uns gehen jedes Jahr durchschnittlich 250 Bürgerhinweise auf Rattenbefall ein“, sagt Arnd Römmler vom Fachbereich Sicherheit und Ordnung. Weggeworfene Brötchentüten oder Eishörnchen sorgen für einen vielfältigen Speisezettel.