Oststraße: Bürger bringen ihre Ideen ein
Sie wollen unter anderem ein Tempolimit.
Schlaglöcher, keine Bäume und daher kaum Aufenthaltsqualität für Anwohner und Kunden: So präsentiert sich die Oststraße in Büderich, die in den 1960er Jahren angelegt wurde. Im Februar 2014 hatte eine Bürgerinitiative auf diesen Missstand aufmerksam gemacht und einen Antrag zur Wiederbegrünung und Umgestaltung der Oststraße gestellt.
Doch passiert ist bisher wenig. Lediglich die Kanäle wurden saniert. Das soll sich jetzt ändern. Im November lud die Stadtverwaltung zu einer Bürgerversammlung, um „erstmals einen Abgleich der Wünsche, Chancen und Möglichkeiten vor der Erstellung einer Planung“ vorzunehmen. Dabei wurde vereinbart, dass die Bürger zu einem späteren Termin in einem Plan ihre eigenen Vorstellungen und Wünsche eintragen könnten. Am Samstag war es soweit. Die Stadt hatte einen großen Plan zur Verfügung gestellt, auf dem Anwohner und Interessierte ihre Ideen markieren konnten. „Über den Tag betrachtet haben rund 40 Bürger diese Möglichkeit wahrgenommen“, berichtet Michael Hüsgen von der Initiative für eine schönere Oststraße. „In einer guten nachbarschaftlichen Atmosphäre haben wir diskutiert, wie aus einer kahlen Straße ein Lebensraum werden könnte.“
Ausgeschnittene Bäume und Autos wurden hin und her geschoben, um die Auswirkungen der Vorschläge darzustellen. Das Wichtigste vorweg: Die Bürger plädieren für eine Temporeduzierung für den Autoverkehr auf 20 oder 30 Stundenkilometer. Ihnen schwebt ein „Shared-Space-Konzept“ vor, bei dem alle Verkehrsteilnehmer gleiche Rechte haben. Die Möglichkeit, eine normale Straße mit je einem Schutzstreifen für Radfahrer auf beiden Seiten zu schaffen, wurde verworfen. „Wir wollen eine gute Aufenthaltsqualität und eine deutliche Temporeduzierung“, unterstreicht Hüsgen.
Um Autos vom Rasen abzuhalten, könnte versetztes Parken am Straßenrand eingerichtet werden. Fahrräder im Straßenraum würden für eine weitere Verlangsamung des Verkehrs sorgen. Denn in Tempo 30-Zonen gibt es laut Straßenverkehrsordnung keine separaten Radwege mehr. Die Bürger überlegten auch, ob die Kanten der Bürgersteige entfallen könnten, um den einheitlichen Straßenraum für alle zu betonen.
Nicht ganz einheitlich war die Meinung in Sachen Begrünung der Straße. Während sich die Mehrheit der Bürger für möglichst viel Grün aussprachen, machten andere ihre Bedenken wegen des herbstlichen Laubs und möglicher Hundehaufen deutlich. Ehe ein endgültiger Beschluss gefasst wird, soll es eine erneute Bürgerbeteiligung geben.