Kein Komfort für Ross und Rad am Rhein
In Nierst sind die Wege an der Spey wegen tiefem Matsch vor allem für Pferde nur schwer begehbar.
Heidi Webers wohnt in Nierst, ganz in der Nähe des Rheins. Auf den Wegen an der Spey reitet sie gerne mit ihrem Pferd, fährt Fahrrad oder geht spazieren. Das sei aber in der vergangenen Wochen immer schwieriger geworden, denn die Wege zwischen den Feldern sind kaum noch begehbar. „Heute ist alles gefroren“, sagt Heidi Webers mit Blick auf die spiegelglatten Pfützen. „Aber man sieht die großen Furchen im Matsch. Wenn es wärmer ist, kann man hier kaum laufen.“
Den Grund dafür will die Meerbuscherin beobachtet haben: Es seien die Maschinen eines Landwirts, der die anliegenden Felder gepachtet hat, die den Weg zerstören. „Außerdem laden sie immer wieder Kompost auf dem offiziellen Reitweg an den Feldern ab. Das heißt, wir müssen mit den Pferden über den Fußgängerweg reiten.“ Dort lägen aber seit kurzem auch Steine — vermutlich um den Weg zu befestigen. „Wenn der Boden aber weich ist, bewegen sich die Steine. Das ist für die Pferde gefährlich, sie rutschen ab und verletzen sich.“
Die Stadt sieht die Landwirte in der Verantwortung. „Grundsätzlich sind die Landwirte laut Satzung für die Reinigung der Wirtschaftswege nach Abschluss der Tagesarbeit verantwortlich. Das gilt aber in erster Linie für asphaltierte Wege“, sagt Michael Gorgs, Pressesprecher der Stadt. „Die angesprochenen Wege sind unbefestigt, weitgehend naturbelassen oder auch nur in den Boden eingefahren.“
So sei der Weg, der am Deich entlangführt, nicht als Wirtschaftsweg geführt und unterliege auch als Reitweg nicht der Verantwortung der Stadt. Den Landwirt direkt angesprochen habe Heidi Webers nicht. Auf Nachfrage bestätigt der zuständige Landwirt, der seinen Namen nicht nennen will, dass er seit Herbst vergangenen Jahres die Felder gepachtet habe. Für die zerstörten Wege könne der Betrieb aber nichts, die seien schon seit langer Zeit in diesem Zustand.
Der Weg, der vom Deich zum Rhein führt, sei ein städtischer Wirtschaftsweg, bestätigt Michael Gorgs von der Stadt. „Der Abschnitt ist zu großen Teilen unbefestigt und in den Fahrspuren so ausgefahren, dass sich Wasser ansammelt. Offenbar hat jemand versucht, den Weg mit Hilfe von Mineralgemisch etwas auszubessern.“ Das sei aber nicht im Auftrag der Stadt geschehen. „Fakt ist, dass der Weg in diesem Zustand nicht zu reinigen ist. Wenn auf den Feldern gearbeitet wird, sind die Zufahrten der Landwirte natürlich entsprechend strapaziert. Das liegt in der Natur der Sache.“ Den Weg mit Asphalt zu befestigen, käme nicht in Frage, da es sich bei der Spey um ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet handelt. „Von städtischer Seite beseht im Moment kein Handlungsbedarf. Möglicherweise muss man sich den Weg noch einmal ansehen, wenn die Witterung sich geändert hat.“