Realschule ist Sprungbrett ins Berufsleben
Eine der wichtigsten Aufgaben der Realschule in Osterath ist die Vorbereitung junger Menschen auf den Einstieg in die Arbeitswelt. Viele Absolventen machen sich selbstständig.
Die Realschule in Osterath ist die einzige Realschule in Meerbusch. Schulleiter Burkhard Wahner erzählt, was sie sonst noch ausmacht.
Die städtische Realschule gibt es seit 1966, hat also im vergangenen Jahr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Und so lange ist sie auch an dem Standort an der Görresstraße. Ursprünglich war das Gebäude nur für jeweils zwei Klassen pro Jahrgang ausgelegt. Mit mehreren Anbauten in den Jahren 1994, 2000 und 2011 ist die Schule gewachsen. „Früher galt sie als gehobene Schule für Ausbildungsberufe“, sagt Schulleiter Burkhard Wahner. „Heute ist sie ein Sprungbrett in Berufe und ins Studium.“
Aktuell gehen 588 Schüler in 23 Klassen zur Realschule. „Für das kommende Schuljahr rechne ich mit 75 bis 80 Anmeldungen“, sagt Wahner. Diese sollen auf drei Klassen aufgeteilt werden. Im vergangenen Jahr sind 72 Schüler neu an die Realschule gekommen. „Vor einigen Jahren hatten wir einen Einbruch in den Anmeldungen, langsam stabilisieren sich die Zahlen aber wieder.“ Auffällig sei dabei, dass sich viele ehemalige Schüler selbstständig machen, sagt Wahner. „Viele Absolventen haben eigene Handwerksbetriebe hier in Meerbusch und sind aktiv als Sponsoren oder als Anbieter für Praktika.“
33 Lehrer unterrichten die Realschüler. Zudem gibt es zwei Sonderpädagoginnen, die elf Kinder mit Behinderungen betreuen. „Die Kinder mit Behinderung sind zielgleich. Das heißt, sie lernen normal mit in der Klasse, bekommen aber zusätzliche Unterstützung von den Sonderpädagoginnen.“ Auch eine Sozialpädagogin kümmert sich um die Probleme der Schüler.
An der Realschule gibt es einen offenen Ganztag für die Schüler der Klassen fünf und sechs. Sie können bis 16 Uhr in der Schule bleiben und unter Betreuung Hausaufgaben machen, lernen oder spielen. Die Betreuung übernimmt der Verein OBV Meerbusch. Ab der siebten Klasse gibt es an einem Tag der Woche auch nachmittags Unterricht. „Das liegt an der hohen Stundenfülle. Ab der siebten Klasse passt nicht mehr der gesamte Unterricht in den Vormittag“, erklärt Wahner. In der zehnten Klasse wird der Nachmittagsunterricht dazu genutzt, die Schüler auf die zentralen Abschlussprüfungen vorzubereiten. „Das haben in diesem Jahr erstmals Studenten übernommen.“
„Unsere Schule gehört zum G9-System“, sagt Burkhard Wahner. Die Mittelstufe dauert also sechs Jahre. „Unsere Schüler sind prädestiniert für G9.“ Etwa die Hälfte der Schüler mache nach dem Mittleren Schulabschluss Abitur an einem Gymnasium, der Gesamtschule, einer Fachschule oder an einem Berufskolleg. Viele Schüler von Gymnasien wechselten auch an die Realschule. „Wir hatten in den vergangenen drei Jahren rund 40 Rückläufer aus dem Gymnasium hier.“
„Wir haben in den vergangenen Jahren versucht, die Naturwissenschaften als Schwerpunkt herauszuarbeiten“, sagt Wahner. Das sei aber wegen der aktuellen Zusammenstellung im Kollegium schwierig. Dafür spielt die Berufsvorbereitung eine große Rolle. Bereits in der Jahrgangsstufe acht gibt es die ersten Tests über Stärken und Schwächen der Schüler, in der neunten und zehnten Klasse machen sie Praktika. „Es sollten möglichst Kontrastbetriebe sein, damit die Jugendlichen viel kennenlernen.“ Es folgen Berufswahltests und Einzelberatungen. „An einem Tag stellen sich alle weiterführenden Schulen und Berufskollegs vor und helfen bei der Entscheidung.“ Während es bei den Lehrinhalten keine Schwerpunkte gibt, hat die Schule ein pädagogisches Profil: „Wir setzen auf eine langsamere und ruhigere Entwicklung als an Gymnasien“, sagt Wahner. „Wir nehmen die Schüler mehr an die Hand und führen sie. Im Gegenzug sind sie nach dem Abschluss in der zehnten Klasse gezwungen, selbstständig einen neuen Weg einzuschlagen.“
Im Ganztag gibt es unterschiedliche AGs: Schwimm- und Fußball-Mannschaften, Sporthelfer, Schulsanitäter, Sprachkurse, Film- und Foto-AGs und eine Kooperation mit dem Hildegundis-Altenheim, in dem sich die Schüler sozial engagieren können.
Auf dem Plan des Schulleiters steht vor allem die Technik: „Wir wollen die Digitalisierung in den Räumen fortschreiten.“ Zwei Computerräume und sieben Whiteboards habe die Schule bereits, aber mobile Einheiten sollen entstehen. Auch im Unterricht soll mehr moderne Technik eingesetzt werden.
Die Termine an der Realschule zur Anmeldung sind 17. Februar, 15 bis 17 Uhr, 18. Februar, 9 bis 12 Uhr und 20. Februar, 8 bis 9 Uhr und 12 bis 14 Uhr.