Planer stellen die Weichen für die Zukunft
Politik setzt Schwerpunkte in Verkehr, Gewerbe und Wohnungsbau.
Meerbusch. Nahezu ohne öffentliche Beteiligung hat sich der Planungsausschuss in den letzten Monaten mit der Zukunft der Stadt beschäftigt. Im Rahmen der so genannten Regionalplanung, dem Flächenentwicklungskonzept der Landesregierung, sollen die Grundlagen für die Entwicklung der Region bis zum Jahr 2030 formuliert werden.
Anders als in Nachbarkommunen wollte die Meerbuscher Verwaltung das Thema hinter verschlossenen Türen behandeln. Auf Antrag der Grünen wurde mit großer Mehrheit die öffentliche Beratung beschlossen — gegen die Stimmen der SPD.
Im Regionalplan werden die allgemeinen Siedlungsbereiche, Gewerbeflächen, die Bedeutung von Straßen und auch die Erfassung und Entwicklung von Waldgebieten festgelegt.
Einig waren sich die Fraktionen zum Beispiel darüber, dass die Waldfläche im Stadtgebiet vergrößert werden soll, dass die Umgehungsstraße Büderich — ohnehin ohne jede Realisierungschance — und die ehemalige B 222 in der Ortsdurchfahrt Lank keine regional bedeutenden Straßen mehr sein sollen.
Einvernehmlich wurde auch eine Textpassage zur Bedeutung des Düsseldorfer Flughafens eingefügt, die unmissverständlich deutlich jede quantitative Entwicklung der Flugverkehre bei weiterer Belastung der Bevölkerung ablehnt. (siehe Kasten)
Inwieweit diePositionen der Stadt Meerbusch in den späteren Beschlüssen zum Regionalplan Niederschlag finden, bleibt abzuwarten.
Anders ist das mit den im Stadtgebiet vorgesehenen Siedlungs-, Gewerbe- und anderen Flächen. Für nahezu alle Stadtteile wurden Grundsatzentscheidungen durch den Planungsausschuss getroffen, welche Flächen bis 2030 baulich entwickelt werden könnten. Für vielen Bereiche gab es im Planungsausschuss jeweils große bis einstimmige Mehrheiten. So sind Siedlungsflächen in den Bereichen Bösinghoven-Nord, in Osterath im Bereich Kamper Hof, Ivangsheide und am Giesenhof vorgeschlagen, in Büderich Haus Schackum, Kantstraße sowie Wanheimer Hof. Gewerbe ist in Lank-Latum Ost, In der Loh, sowie im Mollsfeld 3 beschlossen worden. Mehrheitlich abgelehnt wurde vom Planungsausschuss eine Siedlungsentwicklung im „Großen Witzfeld“ südlich der Arche Noah in Büderich.
Kontroverse Diskussionen gab es hingegen insbesondere um die Planungsgebiete im Bereich Strümper Busch ehemals Meerbusch-Mitte. Hier hatte der Planungsausschuss im Rahmen der heftigen Diskussion um die Verlängerung der K9 am Strümper Busch vorbei bis zur Anschlussstelle Bovert vor Monaten beschlossen, die Flächen zwischen der K9n in Strümp und der Meerbuscher Straße von weiterer Bebauung frei zu halten. Darauf wies der Fachbereichsleiter Stadtplanung, Ulrich Hüchtebrock, in der Sondersitzung des Planungsausschusses im Juli ausdrücklich hin. Hüchtebrock verwies allerdings auch darauf, dass diese Entscheidung allerdings keine dauerhafte Option bleiben müsse.
Das sahen auch die Sozialdemokraten so, die angrenzend an die A 57 im Gebiet Kalverdonk und Bovert-Nordost weiteres Gewerbe ansiedeln wollten. CDU und Grüne, unterstützt von FDP und UWG standen aber zu dem Beschluss, diese Fläche von Bebauung frei zu halten und sie ökologisch aufzuwerten.