Moerser Straße in Büderich Richtfest an der Moerser Straße

Auf dem Gelände des früheren Bauhofs entstehen 66 Mietwohnungen.

Mit vielen Gästen der beteiligten Firmen wurde am Mittwoch Richtfest an der Moerser Straße gefeiert.

Foto: RP/Anke Kronemeyer

Erst war es eine „never-ending-Story“, und jetzt geht alles ganz schnell. Nach jahrelangem Hickhack um die Baupläne für den früheren Bauhof an der Moerser Straße in Büderich wurde erst vor wenigen Monaten der Grundstein gelegt, gestern schon Richtfest für die vorderen 66 Wohnungen gefeiert. Und schon im nächsten Jahr sollen die ersten Umzugswagen aufs Gelände rollen und die ersten Mieter einziehen.

Es ist noch nicht so lange her, dass es einen juristischen Streit um das Vergabeverfahren gab und ein Bewerber ausgeschlossen wurde. Jetzt baut ein Trio: die gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Viersen (GWG), der Bauverein Meerbusch sowie als Privatinvestor KueppersLiving aus Krefeld. Die Luxus-Wohnungen zwischen 50 und 157 Quadratmeter entstehen auf dem hinteren Teil der Fläche – und haben übrigens schon wieder die Gerichte beschäftigt. Ein Anwohner hatte gegen die Bebauung geklagt, weil er einen „Wohnturm“ vor seinem eigenen Gebäude verhindern wollte. Er bekam zwar Recht vor Gericht, die Investoren können aber trotzdem wie geplant weiterbauen. „Es ging nur um eine Formalie im Bebauungsplan“, so Jörg Weitzel von KueppersLiving. Der nächsten Klage des Anwohners sieht er entspannt entgegen – und vermarktet weiter. 85 Prozent der 40 Wohnungen seien verkauft, allein die Nachfrage nach den 4- und 5-Zimmer-Wohnungen sei nicht so groß. Die Käufer kämen zum Großteil aus Düsseldorf, aber auch aus Meerbusch, viele wollen selbst einziehen, andere nutzen den Kauf als
Kapitalanlage.

59 Wohnungen werden
vom Land öffentlich gefördert

Die Nachfrage nach den Mietwohnungen war ebenso groß, berichten Peter Wulbeck vom Bauverein und Michael Aach von GWG. Die meisten Wohnungen seien vermietet und würden Anfang 2020 vezogen. 66 Wohnungen werden dort insgesamt gebaut, 59 werden mit Mitteln des Landes NRW öffentlich gefördert, die restlichen sieben werden frei finanziert. 35 Einheiten sind kleiner als 62 Quadratmeter, 31 Wohnungen größer. Die Kaltmiete liegt bei 5,55 Euro pro Quadratmeter. Die beiden gemeinnützig orientierten Unternehmen haben ein gemeinsames Ziel: in guter Wohnlage bezahlbare Wohnungen anzubieten. „Wir wollen einer Trennung von gesellschaftlichen Gruppen entgegenwirken“, so Wulbeck. „Es macht doch eine Stadt aus, dass unterschiedliche Menschen zusammen in ihr leben.“

Die Bauträger geben zu, dass es auf dem Gelände in der Bauphase zu Engpässen komme. „Wir können die Baustelle ja nur über die kleine Seitenstraße anfahren“, so Wulbeck. Aber alle Probleme seien kollegial gelöst worden. Er als Geschäftsführer des Bauvereins müsse immer ein wenig schmunzeln, wenn er auf dem Gelände sei: „Ich freue mich immer, wenn ich sehe, dass die Wohnungen der beiden anderen Bauträger hinter unseren im Zeitplan liegen.“

Bei KueppersLiving weiß man, dass vor dem Herbst im nächsten Jahr keiner einziehen wird. Weitzel: „Unsere Käufer haben viele Sonderwünsche, die wir während des Basu berücksichtigen, außerdem dauert es ein wenig länger, bis unsere Tiefgarage mit den 53 Stellplätzen fertig ist.“