St. Stephanus: Ring von Pastor Jacobs gefunden?

Auf den Vorgängerkirchen entsteht der neue Kirchplatz von St. Stephanus.

Foto: theo haefs

Lank. Eine aufregende Geschichte findet ihren vorläufigen Abschluss: Am 13. September wird der neu gestaltete Kirchplatz vor der Pfarrkirche St. Stephanus in Lank offiziell vorgestellt. Der Heimatkreis Lank hat die aufwändige Arbeit in Auftrag gegeben. Durch Stein und Struktur sind jetzt die Umrisse der Vorgängerkirchen von St. Stephanus sichtbar gemacht worden.

Der Ring von Pastor Jacobs.

Foto: theo haefs

Es war ein langer und teurer Weg bis dahin. 2010, bei den ersten Grabungen, war man auf die Grundmauern der romanischen Basilika gestoßen, später fanden sich gar Strukturen eines Kirchenbaus aus karolingischer Zeit. Keine Überraschung war der Fund der Priestergräber, die man Franz-Wilhelm Mettman (1721 bis 1754) und Pastor Wilhelm Jacobs (1720 bis 1798) zuordnet, zumal es auf das Pastor-Jacobs-Grab Hinweise in der Literatur gibt.

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Archäologen und Denkmalschützer begleiteten Grabung, Sicherung, Konzeption und Neugestaltung des Kirchplatzes.

Für den Heimatkreis Lank ist es eine Herkulesaufgabe, an der er sich zwischenzeitlich fast verhob: Notwendige Genehmigungen lägen nicht vor, Arbeiten seien unsachgemäß ausgeführt worden, hieß es im Februar. Ein bedauerliches Versehen, wie der Heimatkreis-Vorsitzende Franz-Josef Radmacher betonte und umgehend nachjustierte: Der Archäologe Hans-Peter Schletter, bereits an den Grabungen 2010 beteiligt, betreute den Prozess fortan.

Er verhalf dem Heimatkreis zu einer kleinen Sensation: Im Erdreich wurde ein goldener Siegelring gefunden, der ein christliches Kreuzsymbol, möglicherweise byzantinisch, aufweist.

„Für uns ist das der Ring von Pastor Wilhelm Jacobs“, sagt der Heimatkreis-Geschäftsführer Franz-Josef Jürgens auf Nachfrage. Es sei noch nicht bewiesen, aber doch wahrscheinlich: Schletter habe den Ring im Erdreich im Bereich der Grabstelle von Pastor Jacobs vor dem Altar gefunden, wo die letzten Bestattungen vorgenommen worden seien. „Wir gehen davon aus, dass der Ring bei der Freilegung der Priestergräber unbemerkt mit dem Erdreich verlagert wurde.“

Was die Zuordnung zu Pastor Jacobs stütze, sei die Tatsache, dass nur ein Amtsträger, ein Mann mit kirchlichem Amt und privatem Vermögen, einen solchen Ring habe tragen können. „Das alles ist bei Jacobs gegeben“, sagt Jürgens.

Mit der festlichen Einweihung des Kirchplatzes sieht der Heimatkreis seine Aufgabe nicht als beendet an. „Wir werden uns weiter mit dem Fund beschäftigen und versuchen nachzuweisen, dass es sich um den Jacobsring handelt“, sagt Jürgens. Zunächst müssten die Eigentumsverhältnisse geklärt wedren, später die Frage, wo er aufbewahrt werden und zur Geltung kommen könne. „Zurzeit ist er in der Obhut des Archäologen.“