Offene Türen im Meridias-Haus
Sommerfest soll Bewohner und Besucher aus dem Stadtteil zusammenbringen.
Strümp. Mit einem schönen Sommerfest am 21. August soll die lange Durststrecke im Strümper Seniorenheim Meridias Rheinstadtpflegehaus, ehemals ein Betrieb der Marseille-Kliniken, beendet werden.
„Die Bewohner haben ein aufregendes und anstrengendes Jahr hinter sich“, sagt Reinhold Jung, Pressesprecher des Rhein-Kreises Neuss. Daher habe sich der Kreis als Aufsichtsbehörde entschlossen, den Bewohnern — quasi als Ausgleich — einen finanziellen Zuschuss für eine gemeinsame Veran-staltung zu gewähren.
Im Rahmen der Aktion „Helden des Alltags“ hat der Allgemeine Vertreter des Landrats, Jürgen Steinmetz, dem Beirat des Heims einen Scheck in Höhe von 1000 Euro überreicht. „Viele Bewohner haben konstruktiv bei der Umstrukturierung des Heimes mitgeholfen“, sagt Steinmetz. Der Scheck solle ein positives Signal setzen.
„Wir wollen beim Sommerfest etwas ganz Besonderes anbieten“, sagt Beiratsmitglied Heino Zeisberger. Ihm schwebt vor, statt der herkömmlichen Würstchen ein ganzes Spanferkel zu grillen. Auch Forellen auf dem Rost zu garen, fände er schön. So wie er es früher gemacht habe, als er die Fische frisch aus dem Hariksee holte. Als Nachtisch könne man sich eine exotische Obstplatte vorstellen.
„Die Bewohner und ihre Gäste sollen beim Sommerfest richtig verwöhnt werden“, sagt der 70-Jährige, der seit mehr als zwei Jahren in der Einrich-tung wohnt und sich im Heimbeirat für die Belange der Mieter einsetzt. In seinen Augen ist nicht alles perfekt.
„Der Neustart ist aus Sicht des Rhein-Kreises Neuss geglückt“, betont Reinhold Jung dennoch. Natürlich sei zu bedenken, dass man „nach so einer schwierigen Situation wie im vergangenen Jahr nicht einfach so einen Hebel von Null auf 100 umlegen kann“. Nichtsdestotrotz sei die Heimaufsicht des Kreises mit der Entwicklung der Häuser zufrieden.
Positiv bewertet auch Stephan Semmelroth, der stellvertretende Einrichtungsleiter, die Entwicklung seit dem Ende des vergangenen Jahres. Man arbeite mit zwei neuen Wohnbereichsleitern, den zwei Pflegedienstleiterinnen Melanie Schumann (Risikomanagement) und Larissa Schmitz (operativer Bereich/Personalplanung).
94 Menschen lebten zurzeit im Haus an der Helen-Keller-Straße, und mit 36,61 Stellen habe man mehr als gefordert. „Wir haben noch Luft nach oben“, sagt Semmelroth mit Blick auf 150 verfügbare Plätze. „Aber wir nehmen nur auf, wenn wir entsprechend Personal finden.“
Pflegefachkräfte seien überall Mangelware, aber „wir haben auch immer wieder Bewerbungen von qualifizierten Kräften — trotz der schwierigen Geschichte des Hauses“. Regelmäßig gebe es Anfragen nach Vollzeitpflegeplätzen, und in der Ferienzeit nach einem der sechs Kurzzeitpflegeplätzen.