Musik aus Meerbusch Singen und sammeln – auch nach Corona

Meerbusch · Mit ihren Fensterkonzerten haben die vier Sängerinnen aus Meerbusch innerhalb von zwei Monaten 3000 Euro gesammelt. Das Geld übergaben sie jetzt an den Streichelzoo Arche Noah und die Rebecca-Klausmeier-Stiftung.

Diese vier Meerbuscherinnen sind die „Jam Voices“. In der Corona-Krise hatten sie die Idee, Fensterkonzerte zu geben.

Foto: Angelika Kirchholtes

Anfang April starteten die „Jam Voices“, bestehend aus Daniela von Deylen, Sabine Meisner, Birgit Busch und Simone Keusen, ihre Fensterkonzerte, die anderen Menschen auch in Corona-Zeiten Freude bringen sollten. Mit Rock, Pop und Gospel überraschten die Sängerinnen Jubilare und Musikfreunde an der Haustür. Dabei sammelten die vier Meerbuscherinnen anstatt einer Gage Spenden ein, um sie für einen guten Zweck zu verwenden.

Bei ihren jüngsten Auftritten, die immer freitags am frühen Abend stattfinden, überraschten die Jam Voices nun die zwei Empfänger der Spenden. Zuerst hatten sich die Sängerinnen bei der Arche Noah in Büderich angemeldet, wo sie nicht nur Esel und Ziegen mit rockigen Rhythmen erfreuten, sondern auch Gründerin Hildegard Miedel und Michaela Danker, der leiterin der Jugendfarm, einen Scheck in Höhe von 1500 Euro überreichten. Die Freude war riesengroß. Niemand hatte mit solch einer großen Spendenfreudigkeit der Gastgeber an der Haustür gerechnet. „Wir können mit dieser Summe unser Projekt, den Reitplatz zu sanieren, ein großes Stück voranbringen“,erklärten Miedel und Danker.

Danach ging es weiter zu Familie Klausmeier, die die Rebecca-Klausmeier-Stiftung in Gedenken an ihre verstorbene Tochter ins Leben gerufen haben. Gerade waren Stefanie Klausmeier und andere Engagierte damit fertig, 28 Schultaschen für bedürftige Kinder zu packen, die diese zur Einschulung erhalten sollen. Mit frischen Getränken versehen, genossen sie nun das kleine Konzert der Jam Voices, die a-capella auf der Terrasse vier Songs zum Besten gaben. Auch hier war die Freude über die Spendensumme von 1500 Euro sehr groß. „Damit hatten wir nie gerechnet“, so Stefanie Klausmeier. „Wir werden einen Teil des Geldes für Schwimmkurse verwenden, weil wir im Sommer mit Jugendlichen, die es nicht so gut haben, eine Segelfreizeit auf dem Ijsselmeer machen.“

Die Nachfrage nach
den Auftritten ist groß

Und nicht alle der 36 Jugendlichen, besonders Kinder aus Flüchtlingsfamilien, könnten schwimmen. Was von dem Geld übrig bleibe, könne gut bei dieser Ferienfreizeit verwendet werden. „Viele der Jugendlichen im Alter von elf bis 15 Jahren konnten noch nie richtig Urlaub machen“, berichtet
Klausmeier.

Auch wenn die Inzidenzwerte inzwischen niedrig sind, wollen die Jam Voices weitermachen. Die Nachfrage ist nämlich groß. „Wir haben schon bei runden Geburtstagen von 30 bis 90 Jahre gesungen, bei einer Goldenen und einer Diamantenen Hochzeit“, erzählt Daniela von Deylen.

Einmal rockten sie sogar vor einem Wohnmobil, das ein Hochzeitspaar zum Gala-Diner gemietet hatte. Dabei beschränkt sich der Radius der Konzerte nicht nur auf Meerbusch. „Wir haben schon Anfragen aus Lüdenscheid und Köln, aus dem Ruhrgebiet und Wevelinghoven bekommen.“