Ältere Dormagener wünschen sich das Seniorenkino zurück
Das beliebte Angebot steht seit dem Betreiberwechsel des Kinos im Dormacenter nicht mehr zur Verfügung. Das bedauern viele.
Dormagen. „Was das Herz begehrt“, „Anna Karenina“, „Die Feuerzangenbowle“ oder Hape Kerkelings verfilmte Erfahrungen und Erlebnisse auf dem Jakobsweg („Ich bin dann mal weg“): All diese Streifen waren schon im Dormagener Seniorenkino zu sehen. Doch das Angebot, das viele Jahre einen festen Platz im Veranstaltungskalender hatte, ist still und leise gestorben. Nach der Schließung des Cineplex und der Übernahme des Filmhauses im Dormacenter durch „Dein Kino“ stehen Vorstellungen speziell für ältere Menschen nicht mehr auf dem Plan.
Und das wird von vielen bedauert, wie Heinz Schneider vom Caritasverband des Rhein-Kreises und vom Netzwerk 55plus Dormagen aus diversen Nachfragen ableiten kann. „Ich bin schon oft angesprochen worden. Die Leute wollen wissen ’Wann geht’s wieder?’ und erzählen mir: ’Wir vermissen das Seniorenkino’“, berichtet Schneider. Dabei gehe es vielen Älteren gar nicht allein um das Filmvergnügen. „Sie wünschen sich auch das gesellige Miteinander zurück, das gemeinsame Kaffeetrinken und Kuchenessen, das zu den Vorstellungen im Seniorenkino dazugehörte“, sagt Schneider. Sogar in der Nachbarkommune Rommerskirchen, die über kein eigenes Kino verfügt, hatte das Programm des Seniorenkinos viele Freunde. Das dortige Netzwerk Rommerskirchen 55plus veröffentlichte die Ankündigungen stets in seinen monatlichen Rundbriefen. Inzwischen haben sich die Verantwortlichen dort anders orientiert: Sie kündigen unter „Kino 50plus“ nun für Ältere geeignete Filme an, die im Grefi Kino in Grevenbroich laufen.
Ende 2017 hatten sich Alexa Neuhaus (Seniorenberatung Dormagen), Ellen Schönen-Hütten aus der Stadtverwaltung, Ute Felske-Wirtz (stellvertretende Vorsitzende des örtlichen Seniorenbeirats) und Heinz Schneider mit dem Betreiber von „Dein Kino“, Oral Karaarslan, zu einem Gespräch getroffen. „Wir haben ihm deutlich gemacht, dass wir gerne mit ihm kooperieren würden und an dem früheren Termin, dem ersten Mittwoch im Monat, für das Seniorenkino festhalten würden“, sagt Schneider. Auch habe man dem Betreiber zugesagt, die eigenen Kontakte zu älteren Menschen zu nutzen und für das Angebot zu werben. Doch nach dem Treffen habe es bislang keine Rückmeldung gegeben. Der Versuch, Betreiber Karaarslan gestern für eine Stellungnahme zu erreichen, scheiterte. Auch eine Anfrage zum Thema Seniorenkino über das Kontaktformular auf der Internetseite von „Dein Kino“ blieb gestern zunächst unbeantwortet.