Ärger um Abriss der Brücke zu Bayer
Für einen Neubau nach dem A57-Ausbau müsste Bayer zahlen.
Dormagen. Die Planung für den sechsspurigen Ausbau der A 57 zwischen Neuss-Süd und Dormagen schreiten gut voran: Der Eröterungstermin im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens ist ohne große Widerstände gelaufen. Trotzdem gibt es Ärger: Denn der Landesbetrieb Straßen NRW wird mit der Autobahnbrücke an der Straße „Am Klein-Sasserhof“ eine Verbindung abreißen, die für viele Beschäftigte des Chemparks der kürzeste Weg zur Arbeit ist. Dort liegt auch ein großer Parkplatz. Die Brücke könnte neu gebaut werden — wenn Bayer oder Chempark die Kosten von rund 1,6 Millionen Euro übernimmt. Noch gibt es keine Einigung.
Klar ist die Haltung der Behörden. Sie sehen keine verkehrliche Notwendigkeit für einen Neubau und spielen den Ball ins Feld des Chemparks. Dessen Leiter Lars Friedrich: „Die Brücke Klein-Sasserhof ist dem Chempark und seinen Mitarbeitern wichtig. Deshalb prüfen wir mit den Unternehmen im Chempark die finanziellen Bedingungen einer Ersatzbrücke. Sofern sich die Bedingungen für den Chempark als tragbar erweisen, gehen wir davon aus, dass der Neubau im Spätsommer im Verfahren berücksichtigt wird. Die jüngsten Gespräche lassen hoffen, dass die Brücke dann auch im Rahmen des Ausbaus der A 57 neu errichtet werden kann.“
Bei der Zuwegung über die Straße Am Klein-Sasserhof auf das Chemparkgelände handelt es sich um eine Privatstraße (Bayer). Die Brücke gehört dem Land, das sie auch unterhält.
Das Thema Brücken ist insgesamt von hohem Interesse, weil viele, nicht nur Dormagener, sie als Verbindung von West nach Ost nutzen. Eine Übersicht:
Unter diesem Namen läuft die nördlichste Dormagener Brücke, die vorwiegend von Landwirten und Radfahrern genutzt wird. Sie wird abgerissen und neu gebaut, versichert Athanasios Mpasios vom Landesbetrieb. Es gibt das Versprechen, dass diese Brücke erst dann abgerissen wird, wenn die südlich gelegene Brücke am Zinkhüttenweg noch steht oder neu gebaut worden ist, damit die Landwirte zu ihren Feldern keine großen Umwege fahren müssen.
Für Delrath und den Durchgangsverkehr aus Nievenheim zur Bundesstraße 9 sind diese beiden A 57-Querungen wichtig. Welche Brücke zuerst abgerissen und neu gebaut wird, können die Verantwortlichen von Straßen NRW noch nicht sagen. „Das wird im Rahmen der Detailplanung und von der bauausführenden Firma festgelegt“, erklärt Mpasios. Klar ist, dass eine der beiden Brücken immer in Betrieb sein wird. Das war auch eine klare Forderung von vielen Anwohnern im Anhörungsverfahren. Strittig war es letztlich nicht.
Für den notwendigen Brückenneubau war zuerst die Rede davon, die K 12 zu sperren. Doch davon ist Straßen NRW wieder abgerückt. Jetzt wird es so sein, dass für die Bauzeit eine Behelfsbrücke errichtet, der Verkehr in dieser Zeit in einer „Schleife“ um die Baustelle herumgeführt wird. Die Verbindung in Dormagen-Nord zur B 9 wird gewährleistet.
Das gilt auch für die L 280, die von Delhoven nach Dormagen führt. Auch dort wird laut Landesbetrieb neben der Baustelle eine Behelfsbrücke aufgestellt. Mpasios: „Hier gibt es die klare Zusage von uns, so zu verfahren. Dafür ist die Verkehrsbelastung dort viel zu groß.“