Aleviten „verdienen Respekt“

Kulturzentrum gewinnt den mit 2500 Euro dotierten ersten Preis.

Foto: Stadt

Neuss. Das alevitisch-bektaschitische Kulturzentrum ist Gewinner des mit 2500 Euro dotierten Integrationspreises der Stadt. Die Vorstandsmitglieder Zarife Uyar und Muzaffer Durkaya nahmen den ersten Preis im Pauline-Sels-Saal des Romaneums entgegen.

In seiner Laudatio betonte Ufuk Cakir, dass die Glaubensgemeinschaft der Aleviten, die rund 150 Gemeindemitglieder zählt, in den vergangenen 50 Jahren auch Neuss mitgeprägt habe. Vor 25 Jahren gründeten die Aleviten eine eigene Gemeinde, die auf der Furth ein Gemeindezentrum beziehen konnte.

Die Aleviten lehnen die Scharia als Gesetz ab, Menschenrechte, Glaubens- und Meinungsfreiheit werden ebenso bejaht wie die Gleichberechtigung der Frau. „Sie verleihen der Integrationsarbeit ein Gesicht. Dieses Engagement hat Vorbildcharakter und verdient Respekt“, sagte der stellvertretende Bürgermeister Thomas Nickel.

Die CDU-Stadtverordnete Karin Kilb erhielt den mit 1500 Euro dotierten zweiten Preis wegen ihres Engagements bei vielen Projekten in Weckhoven. Den dritten Preis über 1000 Euro erhielt Anita Szczecinna, die sich in der städtischen Übergangseinrichtung für ausländische Flüchtlinge an der Bergheimer Straße einsetzt.

Anerkennungsurkunden erhielten Lotte Till und Sabit Custic von der Awo Neuss. Lotte Till betreut seit mehr als 30 Jahren als ehrenamtliche Mitarbeiterin Senioren in den Begegnungsstätten. Sabit Custic ist Deutscher mit bosnischem Migrationshintergrund. Er kümmert sich ehrenamtlich um die Belange der Menschen aus Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro und dem Kosovo.

Mehmet Güloglu erhielt eine Anerkennungsurkunde als Cheftrainer des Taekwondo Club Neuss. Alexander und Ella Kühl vom „Freundeskreis der Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion“ wurden mit der Anerkennungsurkunde für ihr vielfältiges Wirken bei der Integration von Spätaussiedlern geehrt.

Christian Hannes Rulfs wurde für sein langes gesellschaftliches und sozialpolitisches Engagement als Lehrer sowie in der politischen Meinungsbildung insbesondere in den Bereichen Migration/Integration ausgezeichnet. Stellvertretend für den Verein „Kubid“ erhielt Hamdi Berdid die Anerkennungsurkunde. Der Verein existiert seit 2010 und veranstaltete in den vergangenen Jahren eine Reihe von Tanz- und Schauspielprojekten in Neuss.

Der Verein „Puzzle Frauen für Dialog und Toleranz“ macht sich stark für ein besseres Miteinander der Kulturen. Vorwiegend türkischer Herkunft, bieten die ehrenamtlich tätigen Frauen in den Räumen an der Krefelder Straße 66 vielfältige Kurse wie Kochen, Malerei und das Sprachen-Café an.