NRW Eine Wunschstadt, die dem Klimawandel entgegenwirkt

Neuss · (jasi) Dass der Klimawandel und seine Auswirkungen auf Natur und Menschheit nicht nur Erwachsene beschäftigt, ist derzeit vor der Alten Post eindrucksvoll zu erleben – und zwar im Zuge des Projektes „Wunschstadt“.

Sechs Stunden täglich arbeiteten die Mädchen und Jungen an ihren kleinen Bauwerken.

Foto: Simon Janßen

Bei dem bereits seit mehr als zehn Jahren bestehenden Ferienangebot bauen Kinder in einer großen Sandkiste eine Modellstadt aus Ton und Naturmaterialien. In diesem Jahr ist es besonders erstaunlich, wie die Mädchen und Jungen aktuelle Entwicklungen – wie erneuerbare Energien, bewusste Ernährung und Grünflächen – aufgegriffen haben. „Klimawandel ist für die Kinder nichts Neues, sie werden damit groß, weil es überall Thema ist“, sagt Betreuerin Sibyll Rautenberg. Zudem hätten die Mädchen und Jungen zwischen acht und elf Jahren noch die Bilder der Flutkatastrophe in Ahrweiler und Co. vor Augen.

Flugautos, die unterwegs
Plastik einsammeln können

Die Ausgangsposition lautete somit: Was könnten wir in unserer Wunschstadt anders machen, um dem Klimawandel entgegen zu wirken? Entscheidend in diesem Zusammenhang ist natürlich die Energie. Das weiß auch Henri, der nicht nur ein Sonnen-, sondern auch ein Wind- und ein Wasserkraftwerk im Miniaturformat baute. Weitere kreative Idee: Flugautos, die während der Fahrt Plastik einsammeln können und dabei Energie entwickeln, die das Fahrzeug antreibt. Zudem achteten die Teilnehmer darauf, dass viele Flächen unbebaut bleiben – für’s Klima eben.

Dass die „Wunschstadt“ auch durchaus sozial ist, bewies Lotta, die die Idee eines Hotels entwickelte, in dem nicht nur Touristen, sondern auch Obdachlose wohnen können. Am letzten Tag konnten die kleinen Architekten dann stolz ihre Ideen präsentieren – und Familienmitglieder zu einem „Stadtrundgang“ sowie einem kleinen Picknick einladen. „Normalerweise können an dem Ferienkurs 30 Kinder teilnehmen, wegen Corona ist es in diesem Jahr nur die Hälfte“, sagt Kurator Klaus Richter, der hinzufügt: „Wir sind ganz froh, dass es überhaupt stattfinden konnte – es ist super, was die Kinder in der Zeit alles geschafft haben. Noch bis zum Ende der Sommerferien können die kleinen Bauwerke auf der Sandfläche bestaunt werden.