Auf dem Kehlturm soll bald eine Kanone stehen

Neuss. Wenn demnächst eine Feldschlange auf dem Kehlturm zu finden ist, dann müssen sich Menschen, die Angst vor Reptilien haben, trotzdem keine Sorgen machen. Denn bei der Feldschlange handelt es sich in Wirklichkeit um eine Kanone, die vor Jahrhunderten zur Verteidigung verwendet wurde.

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Bereits seit 2012 setzt sich die Vereinigung der Heimatfreunde dafür ein, dass ein Nachbau des Kanonentyps den Kehlturm ziert. Doch nun kommt so richtig Bewegung in die Sache. „Das Modell ist so gut wie fertig. Es ist die Replik einer Kanone, die im Jahr 1474/1475 durchaus dort gestanden haben könnte“, sagt Christoph Napp-Saarbourg, Vorsitzender der Heimatfreunde, der hinzufügt: „Wir warten nur noch auf die Genehmigung der Stadt.“

Doch es ist nicht der erste Entwurf, den die Heimatfreunde der Stadt haben zukommen lassen. Bei einer vorangegangenen Version erwies sich das geplante Modell zunächst als zu schwer. Zudem fehlten laut Napp-Saarbourg wichtige Informationen — zum Beispiel, ob die Kanone beweglich ist und ob sie tatsächlich schießen können soll. Beides werde nicht der Fall sein. „Diese Infos spielen für eine Genehmigung natürlich eine wichtige Rolle. Da haben wir zu Beginn vielleicht etwas zu allgemein formuliert“, gibt der Vorsitzende zu. Das aktuelle Gewicht des Kanonenmodells sei jedoch in Ordnung. Zwar sei die Idee für das Projekt bereits im Jahr 2012 entstanden. „Es hat sich aber immer wieder verzögert, weil die Baupläne des Turms nicht zugänglich waren. Auch die mögliche Belastung musste zunächst ermittelt werden“, sagt Napp-Saarbourg.

Die Platzierung der Kanone soll darüber hinaus nicht zufällig gewählt werden. Da früher Feinde aus dem Osten abgeschreckt werden sollten, soll auch die Replik gen Osten zeigen. Napp-Saarbourg macht auf das Modell im Obertor aufmerksam, wo eine sogenannte Feldschlange abgebildet ist. „Daran haben wir uns orientiert“, sagt der Vorsitzende der Vereinigung der Heimatfreunde.