Aus der Sekundarschulen könnte morgen besiegelt sein
Im Schulausschuss wird morgen über die mögliche Umwandlung der Comeniusschule zur Gesamtschule gesprochen. Die Zeit der Sekundarschulen scheint vorbei zu sein.
Neuss. Der 31. Juli 2018 könnte der Tag werden, an dem der „Versuch Sekundarschule“ in Neuss abgebrochen wird. Die Bezirksregierung Düsseldorf empfiehlt, zu diesem Stichtag aus der Comeniusschule an der Weberstraße eine sechszügige Gesamtschule zu machen. In der ein Jahr älteren Sekundarschule Neuss an der Gnadentaler Allee soll schon ein Jahr früher Schluss sein. Sie soll möglichst sofort aufgelöst, ihre Schülerschaft Ende Juli 2017 von einer anderen Gesamtschule übernommen werden. Die Empfehlung der Bezirksregierung — Ergebnis einer Besprechung mit der Stadtverwaltung — erhebt die SPD morgen im Schulausschuss zum Antrag. „Es ist keine Frage, dass wir dem Elternwillen folgen wollen“, stellt Gisela Hohlmann, Vorsitzende des Schulausschusses, klar.
Der Elternwille hat sich nach Überzeugung von Politik und Verwaltung vor allem in den Anmeldeverfahren ausgedrückt. Die beiden Sekundarschulen bekamen Jahr für Jahr ihre Eingangsklassen aus eigener Kraft nicht zusammen. Diese wurden zum Beispiel im Vorjahr zu zwei Dritteln mit Kindern aufgefüllt, die an den völlig überlaufenen Gesamtschulen abgewiesen werden mussten. Darüber hinaus hatten Eltern der Sekundarschule Neuss ihre Wünsche in einer Eingabe an die Stadt artikuliert. Eigentlich würde man es gerne sehen, so der Schulpflegschaftsvorsitzende Stefan Eve+ning, wenn die Sekundarschule erhalten bliebe. Für den Fall, dass das nicht gelingt, wird die Umwandlung in eine selbstständige Gesamtschule gefordert.
Dieser Wunsch allerdings scheint nicht erfüllbar zu sein. Nicht nur, weil ein Ausbau am Standort Gnadentaler Allee — anders als bei der Comeniusschule — räumlich kaum machbar scheint, es fehlt auch die geforderte Mindestgröße von vier Klassen je Jahrgangsstufe. Hinzu kommt, dass Stadt und Bezirksregierung Probleme erwarten, wenn zu den schon bestehenden Gymnasien und Gesamtschulen noch zwei weitere Schulen träten, die eine Oberstufe bilden wollen beziehungsweise müssen — obwohl der erwartete Rückgang der Schülerzahlen ausgeblieben ist und diese leicht steigend sind.
Die SPD will daher dem Vorschlag der Bezirksregierung folgen und die Sekundarschule zum Teilstandort einer bestehenden Gesamtschule machen. Welche, das will der Fraktionsvorsitzende Arno Jansen auch von Gesprächen abhängig machen, die die Stadt nun mit den Eltern führen will, obwohl das nicht vorgeschrieben ist. Zwei Optionen stehen im Raum: ein Zusammengehen mit der Gesamtschule An der Erft oder mit der Janusz-Korczak-Schule.
Findet sich für diesen Kurs im Rat eine Mehrheit, entsteht die dann mit sieben Klassen je Jahrgang größte Schule in Neuss. Zumal die Stadt vorschlägt, die fünf städtischen Gymnasien konsequent auf je vier Züge zurückzuführen. Das könnte bedeuten, dass es auch weiter Abweisungen gibt — an den Gymnasien.