Schlossbad öffnet im Sommer 2018
Der Bau kommt gut voran. Die Kosten liegen bei rund 13 Millionen Euro.
Grevenbroich. Nachdem die Archäologen die Baustelle verlassen haben, kommt das Projekt gut voran. Und zwar so gut, dass Willi Peitz nach all dem Ärger der vergangenen Monate wieder ein wenig Optimismus an den Tag legt. Der Geschäftsführer des Investors GWG Kommunal geht derzeit davon aus, dass das neue Schlossbad im dritten Quartal des übernächsten Jahres eröffnet werden kann. „Wir wollen es möglichst noch vor dem Beginn des Schuljahres 2018/19 seiner Bestimmung übergeben“, sagt Peitz: „Das ist unser Ziel.“ Noch vor wenigen Wochen hatte er den November 2018 für die Fertigstellung anvisiert.
Seit Mai wurden 228 Betonpfähle mit einem 100 Tonnen schweren Spezialgerät in den Boden der Baustelle gebohrt, sie sollen das Gebäude künftig vor steigendem Grundwasser schützen. Die ersten Entwässerungsleitungen sind verlegt worden, in spätestens zwei Wochen wird mit den Arbeiten für die Bodenplatte begonnen. Der Keller des Bades wird nach den Plänen von GWG Kommunal bis zum Ende dieses Jahres fertiggestellt, der Rohbau soll voraussichtlich im April 2017 stehen. Danach geht es los mit der Fassadengestaltung und dem Innenausbau.
Die archäologischen Arbeiten haben das Projekt um mehr als ein Jahr verzögert, das hat bekanntlich zu Mehrkosten geführt. Willi Peitz ist zuversichtlich, dass er mit seiner im Dezember getroffenen Schätzung am Ende richtig liegen wird: 13,4 Millionen Euro soll das neue Bad unterm Strich kosten. „Diese Punktlandung wollen wir hinlegen“, sagt er. Ursprünglich war der Badbau mit Kosten von 10,7, später mit 11,7 Millionen Euro beziffert worden.
Die Stadt Grevenbroich bleibt auf zwei bis 2,5 Millionen Euro sitzen, die ihr für die wissenschaftlichen Grabungen in Rechnung gestellt werden. „Das ist bitter“, sagt Bürgermeister Klaus Krützen mit Blick auf die vielen hundert mittelalterlichen Holzpfähle, die zu einem großen Teil noch auf dem Gelände des Schlossbades herumliegen. Nach wie vor ist völlig unklar, welche Bedeutung die Funde haben, die in monatelanger Arbeit ans Tageslicht befördert wurden. „Ich frage mich, ob sie überhaupt relevant für unsere Stadtgeschichte sind“, sagt der Erste Beigeordnete und Kulturdezernent Michael Heesch. Bislang habe sich der Landschaftsverband Rheinland dazu noch nicht geäußert.
Wie das Außengelände des neuen Schlossbades gestaltet werden soll, steht noch nicht fest. „Wer einen Hausbau plant und eine Grube, beschäftigt sich noch nicht mit dem Muster der Tapeten“, sagt Willi Peitz. Heißt: Derzeit gibt es noch keine detaillierten Pläne für die Gestaltung des Areals. „Es wird Angebote geben, etwa ein Beachsoccer-Feld, eine Matschspielplatz für Kinder oder eine Minigolf-Anlage“, sagt Peitz: „Es ist aber noch zu früh für eine exakte Darstellung des Areals.“ Ein Architekt habe den Auftrag erhalten, das Außengelände zu planen. Im vierten Quartal 2016 will GWG Kommunal dem Sportausschuss diese Pläne vorstellen.
Für den Beachsoccer-Anlage hat das Unternehmen bereits einen Sponsoren gefunden. Zurzeit werde nach weiteren Geldgebern gesucht.