Bahnhöfe haben Verbesserungsbedarf
Von den sieben Stationen in Grevenbroich und Dormagen erhielt nur eine ein gutes Urteil vom VRR. Bemängelt werden vor allem Graffiti. Der Bahnhof Dormagen wurde herabgestuft.
Grevenbroich/Dormagen. Bei den Bahnhöfen in Grevenbroich und Dormagen besteht reichlich Verbesserungsbedarf. Das ist ein Ergebnis des neuen Stationsberichts, den der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) vorgelegt hat.
Für die Station in Gustorf hatten die Bewerter nur die schlechteste der möglichen Beurteilungen übrig — eine rote Ampel. Das heißt: „nicht akzeptabel“. Diese negative Bewertung hatte der Haltepunkt bereits in den Stationsberichten 2015 und 2016 erhalten. Für die seit Jahren diskutierte Modernisierung steht nach wie vor die Finanzierung nicht.
Seit Dezember rollen in Grevenbroich auf der Regionalbahnlinie 39 an den Bahnsteigen nagelneue Dieseltriebwagen der Vias Rail GmbH vor, die Stationen selbst machen dagegen überwiegend ein dürftiges Bild. Lediglich die Station Kapellen/Wevelinghoven erhielt die Bestnote „akzeptabel“ (grüne Ampel). Doch in der Rubrik „Graffiti Bahnsteig“ gibt es auch für diesen Bahnhof eine rote Ampel.
Generell sind Graffiti in den Stationen in Grevenbroich ein Problem: Auch die Bahnhöfe Frimmersdorf, Gustorf und Grevenbroich erhalten ein „nicht akzeptabel“ in der Test-Rubrik „Graffiti Bahnsteige“. Für den Grevenbroicher Bahnhof reicht es insgesamt noch für ein „noch akzeptabel“ (gelbe Ampel). Dabei wurde das Gebäude erst vor einigen Jahren renoviert.
Die gelbe Ampel wurde auch dem Frimmersdorfer Bahnhaltepunkt verliehen. Dort kritisierten die Prüfer unter anderem die Sauberkeit im Zugangsbereich.
Der Bahnhof Dormagen erhielt eine Bewertung in Rot, also „nicht akzeptabel“. In den vergangenen zwei Jahren ist das Urteil damit von Grün (2015) über Gelb (2016) auf nun Rot gesunken. Besonders negativ fielen den VRR-Prüfern die mangelnde Sauberkeit und Graffiti im Zugang zu den Gleisen auf. „Die Unterhaltungspflicht liegt auch bei der Stadt Dormagen“, heißt es in der Bewertungsübersicht. Immerhin: In der Kategorie Funktion erhält der Bahnhof ein „akzeptabel“.
Die Herunterstufung des Dormagener Bahnhofs auf Rot ärgert Gottfried Koch, den Geschäftsführer der Technischen Betriebe Dormagen (TBD). Die städtische Tochter ist für die Unterführung, den Fußgängertunnel und ihre Treppen am Bahnhof zuständig. „Dort säubern wir regelmäßig. Aber gegen plötzlich auftauchende Graffiti und Müll, der immer wieder auf den Boden geworfen wird, sind wir machtlos“, sagt Koch. Eine Rundum-Überwachung des Bahnhofs sei nicht möglich.
Die Stadt Dormagen plant mit der in den nächsten Monaten beginnenden Umgestaltung der Bahnhofs-Rückseite zur Knechtstedener Straße hin im Projekt „Soziale Stadt Horrem“ eine Aufwertung des Zugangsbereichs, zu dem auch graffitiabweisende Wände gehören, was zumindest die Beseitigung der Schmierereien erleichtern soll. Denn maßgeblich für schlechte Bewertung waren „Graffitischäden, die in den Augen der Fahrgäste erheblich zum negativen Eindruck einer Station beitrugen“, so der VRR. Koch stellt dieses Bewertungskriterium in Frage: „Graffiti schränken ja die Funktionsweise des Bahnhofs nicht ein.“
Die anderen beiden Bahnhöfe in der Stadt — Dormagen-Chempark und Nievenheim — erhielten wie im Vorjahr das Gesamturteil „noch akzeptabel“. Auch dort wurden vor allem Graffiti bemängelt.