Baubeginn: 20 Millionen Zentrum der St. Augustinus-Kliniken
Baubeginn für das 20 Millionen Euro teure Zentrum der St. Augustinus-Kliniken an der Steinhausstraße ist erfolgt.
Neuss. Der Startschuss für das Demenzkompetenzzentrum, das die St. Augustinus-Kliniken für rund 20 Millionen Euro aus Eigenmitteln an der Steinhausstraße errichten wollen, ist gefallen. Statt einen Spatenstich durchzuführen, informierten die maßgeblich an Planung und Umsetzung beteiligten Personen am Mittwoch aber lieber noch einmal über die Grundzüge des ehrgeizigen Projekts. Und verrieten dabei auch, welchen Namen das Zentrum nach außen tragen soll: Memory-Zentrum — was nichts mit dem Spiel zu tun habe, sondern an das englische Wort für Gedächtnis anknüpfe, erklärt der Leitende Arzt der neuen Einrichtung, Dr. Jens Benninghoff: „Wir haben lange überlegt, fanden diesen Namen aber für eine kognitive Funktionsstörung, und dabei geht es ja bei Demenz, passend.“
Seit 2009 habe man die Idee, ein ganzheitliches Angebot für Demenz zu entwickeln und bestehende Kompetenzen von Pflege über Forschung bis zu Beratung unter einem Dach zu bündeln, vorangetrieben, erläutert Thilo Spychalski, Geschäftsführer der St. Augstinus-Kliniken. Denn: „Wir erwarten durch den demografischen Wandel eine Verdopplung der Erkrankungen bis 2030.“ Ziel bleibe dennoch, 50 Prozent der Betroffenen nach Möglichkeit im heimischen Umfeld zu belassen.
Eine kompetente Versorgung Demenzkranker sei im Haus St. Georg schon jetzt gewährleistet, betont Christa Bruns, Geschäftsführerin der St. Augustinus-Seniorenhilfe. „Zusätzlich zu den 40 bestehenden bekommen wir jetzt aber 40 weitere Plätze plus zehn für die Kurzzeitpflege“, erklärt Bruns. Hinzu komme die Möglichkeit, ambulante Angebote zu unterbreiten. Wichtig für sie: „Wir können die betroffenen Menschen jetzt in einem viel früheren Stadium ihrer Erkrankung erreichen.“
Für Dr. Martin Köhne, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor des psychiatrischen Krankenhauses St. Alexius/St. Josef, sei das Memory-Zentrum zwar ein Vorzeige- , ja sogar ein Leuchtturmprojekt in Deutschland, dennoch könne auch diese Einrichtung nur ein Ansatz sein, Demenz in den Griff zu bekommen. Dass gerade auch die Forschung, was Medikamente, aber eben auch Versorgungsmethoden anbelangt, mit einbezogen werde, begrüßt er besonders.