Bayer wirft sich für das Spitzenspiel warm
Der Handball-Drittligist aus Dormagen feiert mit dem 39:24 gegen Lemgo II den höchsten Saisonsieg. Am Sonntag geht es gegen Ferndorf.
Dormagen/Korschenbroich. Der TSV Bayer Dormagen scheint für das Gipfeltreffen der 3. Handball-Liga West am Sonntag (17 Uhr) in heimischer Halle gegen den noch verlustpunktfreien Tabellenführer TuS Ferndorf gerüstet: Nach zuletzt weniger überzeugenden Auftritten feierten die Dormagener mit dem 39:24 (16:13) bei der HSG Lemgo II ihren bisher höchsten Saisonsieg.
Allerdings dauerte es 20 Minuten und eine Deckungsumstellung von Trainer Ulli Kriebel, bis die Gäste vor 120 Zuschauern in Fahrt kamen. Bis dahin „hat mir die Körpersprache gefehlt und wir haben auch zu viele Zweikämpfe verloren“, bemängelte der TSV-Coach. Die Folge: Lemgo führte mit 12:9 und hätte noch höher führen können, wenn nicht Junioren-Nationaltorhüter Janis Boieck (am Ende mit 15 Paraden auf dem Spielbericht) erneut einen guten Tag erwischt hätte.
„Janis hat uns im Spiel gehalten“, lobte sein weiterhin verletzt zuschauender Kollege Sven Bartmann den 19-Jährigen, der ebenso wie Lukas Stutzke von heute bis Donnerstag beim Lehrgang der Junioren-Nationalmannschaft in Warendorf dabei ist. Der dritte eingeladene Dormagener, Eloy Morante Maldonado, sagte seine Teilnahme wegen einer Entzündung der Patella-Sehne ab. Wann er wieder einsatzfähig ist, steht noch nicht fest.
Wegen der Verletzung sah er die Aufholjagd seiner Teamkollegen auch nur von der Tribüne aus. Nachdem Kriebel die Deckung auf eine 6:0-Formation umgestellt und Alexander Kübler an den Kreis geschickt hatte, drehten die Gäste innerhalb von acht Minuten die Partie — woran insbesondere Stutzke mit drei Treffern innerhalb von 120 Sekunden großen Anteil hatte.
Einmal in Fahrt, hörten die Gäste diesmal auch nicht auf, als sie einen Zehn-Tore-Vorsprung (29:19/49. Minute) herausgeworfen hatten. „Wir haben 40 Minuten lang eine gute Abwehr gespielt, ein schnelles Tempo vorgelegt und wenig Fehler gemacht“, zog Kriebel zufrieden Bilanz: „Außerdem war es ein positives Zeichen, dass wir ohne Qualitätsverlust breit wechseln konnten.“ So trugen sich bis auf Patrick Hüter alle Feldspieler in die Torschützenliste ein. Am erfolgreichsten war Rechtsaußen Tim Wiehling (10/2).
„Jetzt hoffen wir natürlich auf große Unterstützung“, sagt Kriebel mit Blick auf das Duell mit dem Zweitliga-Absteiger Ferndorf, der dank eines 22:17-Erfolgs über die HSG Krefeld seine weiße Weste wahrte.
Dem TV Korschenbroich ist es derweil auch im vierten Heimspiel nicht gelungen, den ersten Saisonsieg in der Waldsporthalle einzufahren. Wie schon in den Begegnungen zuvor unterliefen den Korschenbroichern zu viele Fehler, so dass sich der VfL Gummersbach II trotz einer schwachen zweiten Halbzeit mit 28:25 (16:11) durchsetzen konnte.
„Wir brauchen wohl alle mehr Geduld“, sagte Trainer Ronny Rogawska nach der Niederlage: „Die Jungs auf dem Feld — besonders vorne schließen wir zu früh ab. Und ich mit der jungen Mannschaft.“
Der Endstand ärgerte den Coach: „Es tut weh, den großartigen Fans nichts zurückgeben zu können, jedenfalls nicht wie erhofft.“ Nach dem Fünf-Tore-Rückstand zur Pause hatte sich der TVK vor 420 Zuschauern zwischenzeitlich wieder auf 19:19 (45. Minute) herangekämpft.