Bürger sollen bei Pflege des Jröne Meerke mit anpacken
Die Stadtverwaltung kann sich vorstellen, dass Privatleute bei Reinigung, Aufsicht und Fischbesatz mithelfen.
Nordstadt. Ingeborg Arndt hofft, dass es im Jröne Meerke schon bald zu Verbesserungen kommt. „Ich kümmere mich mit um den Unterstand“, sagt die Grünenpolitikerin. „Er soll mit Hilfe des Graffiti-Künstlers Oldhaus freundlicher gestaltet werden.“ Der Künstler mache sich schon Gedanken zu möglichen Motiven. „Damit er sie aufbringen kann, muss die grüne Holzwand von innen aber mit Planken versehen werden, damit er eine ebene Fläche hat. Ich hoffe, dass er Anfang Mai starten kann.“
In der vergangenen Woche trafen sich erstmals eine Handvoll Bürger mit Vertretern des Amtes für Umwelt und Stadtgrün, um zu besprechen, was Privatleute denn tun könnten. Sie wollen „Kümmerer“ finden, die zu bestimmten Zeiten vor Ort sind, dort auf die Sauberkeit achten, den Schlüsseldienst für die öffentlichen Toiletten übernehmen und auch ein Fütterungsverbot am Teich durchsetzen.
Leo Dreuw, Kreisfischereiberater
Paten und Spender für Baumpflanzungen sollen ebenso gefunden werden wie Bürger, die sich an Reinigungsaktionen beteiligen. „Nächste Woche wollen wir mit den Planungen beginnen“, kündigt Jörg Böckendorf, Mitinitiator der Bürgerinitiative, an. „Als erstes werden wir versuchen, Leute für eine Parkaufsicht zu gewinnen.“ Illegales Füttern der Gänse und Fische sowie das Hinterlassen von Müll gehören zu den Hauptproblemen. Interessenten aus der Bürgerschaft, die sich aktiv für den Park einsetzen wollen, gebe es nach wie vor, sagt Böckendorf. „Auch wenn sich alles jetzt etwas hingezogen hat.“
Die Angler des ASV Neuss 1922 wollen sich ebenfalls einbringen und die Großkarpfen aus dem Teich holen. „Wir haben die Vermutung, dass zu viele Fische darin leben“, sagt Kreisfischereiberater Leo Dreuw, der bei dem Termin im Grünflächenamt ebenfalls dabei war. „Aber durch das kürzliche Fischsterben sind es vermutlich ohnehin nicht mehr so viele.“ Darüber hinaus wollen die Angler den Fischbestand vollständig erheben. „Im Prinzip sind im Jröne Meerke alle heimischen Fischarten wie Zander und Brasse zu finden.“ Ein Leckerbissen seien sie für die Angler aber nicht. „Die großen Fische nehmen ihre Nahrung vom Grund auf.“ Im Jröne Meerke befinde sich aber nur ein Grund aus Faulschlamm. „Da schmecken die Tiere nicht.“
Weil den Sportanglern vom ASV Neuss, die das Jröne Meerke gepachtet haben, daher so gut wie keine angelbaren Fische mehr haben, überlege man schon eine Fusion mit dem Verein Neusser Sportfischer, dessen Vorsitzender Dreuw ist.
Die Stadt hat derweil mit dem Setzen einer Hecke vor dem Spielplatz begonnen. Sie soll die Gänse davon abhalten, auf die Spielfläche zu gehen und dort Unschönes zu hinterlassen. Die 140 Tiere produzieren täglich 28 Kilo Kot. „Ein Großteil davon geht ins Wasser“, sagt Dreuw.
Jörg Böckendorf hofft deshalb auch auf Lösungen für das Algenproblem. „Schon jetzt habe ich am Rand die ersten gesehen“, berichtet der Anwohner. „Die Pflanzinseln, die die Stadt vergangenes Jahr dort ausgesetzt hat, bringen alleine gar nichts.“ Eigentlich sollen die langen Wurzeln der Röhrichtinseln dem überdüngten Wasser Nährstoffe entziehen. „Sie sind nur zusätzliches Futter für die Gänse.“