CDU-Fraktion will Angsträume in Grevenbroich beseitigen

In einem Antrag im Stadtrat fordert die Union, dass die Verwaltung die Beleuchtung am Bahnhofstunnel, in der Unterführung Rheydter Straße sowie am Bahnhofsvorplatz verbessert.

Foto: Tinter

Grevenbroich. Die Union will das Sicherheitsgefühl der Grevenbroicher erhöhen und mit mehr Licht den Ängsten von Passanten entgegenwirken. In einem Antrag im Rat fordert die CDU-Fraktion, dass die Verwaltung die Beleuchtung am Bahnhofstunnel und in der Unterführung Rheydter Straße verbessert. Das Gleiche gilt für den Bahnhofsvorplatz. Auch an Bushaltestellen, in anderen Tunnels sowie auf öffentlichen Plätzen soll die Stadtverwaltung die Beleuchtung überprüfen und bei Bedarf verbessern — nach dem Motto „Sicherheit durch mehr Beleuchtung“. Bei der Erneuerung der Leuchten soll LED-Technik eingesetzt werden.

Ursula Collatz aus Elsen nutzt den Fußgänger-Tunnel unter der Bahnlinie an der Rheydter Straße — aber nur tagsüber, wie sie sagt. „Abends ist es mir dort zu einsam und zu dunkel, dann habe ich Angst vor einem Überfall und fahre lieber mit dem Bus“, erklärt die 72-Jährige. Sie würde „helle Strahler“ in der Passage begrüßen, aber auch Kameraüberwachung und mehr Präsenz von Ordnungsdiensten.

Die Elsenerin steht mit ihrer Angst nicht allein, wie eine Fragebogen-Aktion der Frauen-Union (FU) zeigt. Die will „Angsträume“ in der Stadt beseitigen. „Frauen haben ein besonderes Sicherheitsempfinden“, erklärt Ulrike Kreuels, Schriftführerin der FU. „Von Verbesserungen profitieren natürlich auch andere.“ Bei der Aktion hatten 32 Frauen Wünsche geäußert. Die Auswertung ergab unter anderem, dass die Beteiligten sich wegen zu geringer Beleuchtung unsicher fühlen. „Etwa neun Mal wurden in der Umfrage der Bahnhof und sein Umfeld genannt“, berichtet Kreuels. So sei die Passage von den Gleisen zum „Park-and-Ride“-Platz an der Merkatorstraße „dunkel und unheimlich“.

Sicherheit und Unsicherheitsgefühl am Bahnhof sind seit langem Thema. Im Januar eröffnete das Ordnungsamt dort eine zeitweise geöffnete Außenstelle, drei Ordnungsdienst-Mitarbeiter sind verstärkt im Bahnhofsumfeld unterwegs. Verstärkte Präsenz ist laut Kreuels auch in der Umfrage ein mehrfach geäußerter Wunsch.

Das Unsicherheitsgefühl ist aber, wie die Fragebogen-Aktion zeigt, keineswegs aufs Bahnhofsumfeld begrenzt. Dunkle, unübersichtliche Stellen werden auch anderswo bemängelt, etwa im Fußgängertunnel Auf der Schanze und auf der Wöhlerstraße in der Südstadt — ebenso in der Innenstadt auf dem öffentlichen Parkplatz an der Karl-Oberbach-Straße. „Dort ist es abends stockdunkel“, schildert Kreuels. Mit dem Antrag werden sich nun Verwaltung und Bauausschuss befassen.

Ein Vorschlag der CDU ist bereits verwirklicht: Schon 2015 hatte die Stadt in und an der Unterführung Rheydter Straße sechs Lampen gegen LED-Leuchten ausgetauscht und eine zusätzliche Leuchte installiert. Laut Stadtsprecherin Ines Hammelstein wurden auch die Deckenlampen in der Unterführung durch Leuchtdioden ersetzt. Dennoch: Passanten empfinden den Tunnel offensichtlich immer noch als viel zu duster.