Clemens-Sels-Museum: Noch keine Nachricht zum Denkmalschutz
Der Landschaftsverband will sich erst im März äußern. Das Sanierungskonzept „ruhend gestellt“.
Neuss. Die dringend notwendige Sanierung des Clemens-Sels-Museum wird sich wohl weiter verzögern. Die Entscheidung des Landschaftsverbandes über den Denkmalschutz, die für Ende des Jahres angekündigt war, wird erst Mitte bis Ende März eintreffen, erklärte gestern Oliver Mais von der Denkmalpflege. Auch dies sei dann noch nicht das abschließende Gutachten, wohl aber ein Vorentscheid.
Solange die Haltung des Landschaftsverbands nicht bekannt ist, liegt das Sanierungsgutachten auf Eis. Es wurde im April vergangenen Jahres „ruhend gestellt“, als nach einem entsprechenden Schreiben eines sachkundigen Bürgers im Kulturausschuss plötzlich die Frage des Denkmalschutzes offiziell zu klären war.
Schon zu jenem Zeitpunkt hatte sich das Verfahren lange hingezogen. Bereits im Sommer 2009 hatte der Kulturausschuss die Verwaltung beauftragt, ein umfassendes Sanierungskonzept samt Kostenschätzung zu erarbeiten. Seit langem fällt in dem 1975 gebauten Haus die Unterbodenheizung aus. Die Reparatur ist unmöglich, weil sie fest im Estrich verlegt ist. Auch die Beleuchtung ist marode, und durch das Dach regnet es herein.
Die umfassende Sanierung wird Millionen verschlingen, selbst provisorische Arbeiten, wie bereits im Ausschuss vorgestellt, kostete etwa 600 000 Euro. Doch bevor die Denkmalfrage nicht geklärt ist, kann kein Sanierungsgutachten erstellt werden.
Der Ausschussvorsitzende Hartmut Rohmer (SPD) hatte der Verwaltung schon früh Verzögerungstaktik unterstellt. Bitter reagiert er auf die neue Verzögerung: Jetzt könne es sogar für die Haushaltsberatungen 2013 eng werden. Es sei fatal, wenn Bürgermeister Herbert Napp jetzt den Ball ins Feld der Politik spiele; da würden Zuständigkeiten bewusst vernebelt: „Wir können derzeit leider gar nichts entscheiden.“