Das Clemens-Sels-Museum wird 100
Torte, Installation und Kurzführungen: Zum 100. Geburtstag lud das Clemens-Sels-Museum zum Fest.
Neuss. Schon von weitem sind die magentafarbenen Streifen, die sich stark vom regennassen, grünen Rasen des Parks am Clemens-Sels-Museum abheben, zu sehen.Wenn man der Installation näherkommt, seitlich die zwei Meter breiten Bahnen abschreitet, erlebt man Erstaunliches: Die Teppichbahnen scheinen zu schweben, der kräftige Ton drängt sich dem Betrachter geradezu ins Auge. Die Installation „mapping the city“ stammt von der Kölner Künstlerin Rita Rohlfing.
Aufgebaut wurde sie von der Künstlerin und einigen Mitarbeitern des Museums während des Jubiläumsfestes zum 100-jährigen Bestehen des Clemens-Sels-Museums am Samstag. „Mit dieser Arbeit gehen wir neue Wege, denn wir erweitern die lebendige Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur bis in den Außenraum“, sagte Museumsdirektorin Uta Husmeier-Schirlitz in ihrer Begrüßungsrede. Sie forderte die Besucher auf, sich der temporären Installation auch im Gespräch mit der Künstlerin zu nähern.
Kulturdezernentin Christiane Zangs erinnerte die Besucher an die Entstehung des Museums: „Hätte sich der Stadtrat damals nicht innerhalb eines halben Jahres für den Bau eines Museums entschieden und wäre dieser nicht zwei Jahre später vollendet worden, wären die Sammlung und die dazugehörige Geldsumme nach Düsseldorf gegangen“, erläuterte Zangs.
In der sich anschließenden Einführung und Eröffnung der Ausstellung „Kinder und die Kunst“ stellte Jutta Tremmel-Endres vom Mal-Palais die Kunstwerke der Teilnehmer ihres Malkurses vor, die bis zum 15. Juli im Foyer des Museums gezeigt werden.
Seit acht Jahren nimmt Tremmel-Endres mit den Kindern im Museum ausgestellte Bilder zum Thema, um sie mit modernen Künstlerbildern zu vergleichen und die Kinder eigene Interpretationen malen zu lassen. „Dass die Bilder jetzt hier ausgestellt werden, ist eine große Wertschätzung der Kinderkunst“, sagte Tremmel-Endres. Für die Ausstellung hatte sie Bilder ausgesucht, die ihre Schüler, der jüngste ist drei, die älteste 15 Jahre alt, im vorigen Jahr angefertigt haben.
Gezeigt werden fünf verschiedene Themen von Comics, Buchmalerei über Stillleben bis hin zu einer Bild-in-Bild-Darstellung. „Den Elch vor dem gelben Hintergrund habe ich gemalt. Meine Schwester Hannah hat zum gleichen Thema die Verwandlung gezeichnet“, sagte Helena. Stolz präsentierte die Zehnjährige die Bilder. Seit fünf Jahren nimmt sie am Malkurs teil. Bis in den Nachmittag hinein gab es kostenlose, Kurzführungen und Präsentationen. So spielte Mario di Nonno auf seiner Geige Hindemith und Ysaye.
Mit dem Jubiläumsfest bewies das Clemens-Sels-Museum, dass es auch nach 100 Jahren noch viele Ideen hat, Besuchern die Kunst nahezubringen.
Am Donnerstag, 28. Juni, um 18 Uhr findet im Museum ein weiteres Künstlergespräch mit Rita Rohlfing zur Installation statt.