Deichsanierung: Förderung unklar

Die Bezirksregierung Düsseldorf gibt keine Garantie ab, dass sie die Arbeiten unterstützen wird.

Foto: Anja Tinter

Dormagen. Die Vorplanung für die Sanierung des Dormagener Rheindeiches soll in der nächsten Erbentagssitzung am Montag, 25. Juli abgeschlossen werden. Dann sind die beiden letzten noch offenen Punkte im Spitzengremium des Deichverbandes Dormagen-Zons entscheidungsreif. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Finanzierung der rund 57 Millionen Euro teuren Sanierung gesichert ist. Denn wie Deichgräf Reinhard Hauschild informierte, habe die Bezirksregierung Düsseldorf im Gespräch mit dem Deichamt erklärt, dass sie keine Garantie für eine bisher anvisierte 80-prozentige Förderung der Hochwasserschutz-Maßnahmen übernehmen könne.

Das sieht Hauschild nicht als K.o.-Kriterium an: „Wir werden mit guten Argumenten für unsere Vorplanung werben.“ Denn die Bezirksregierung habe angekündigt, dass „die Gesamtwirtschaftlichkeit eine große Rolle spielen werde“, so Hauschild. Und die sei nach seiner Auffassung eben auch gegeben, wenn in einigen der acht Sanierungs-Abschnitte zwar mit einer Spundwand eine teurere, aber dafür weniger kontroverse Variante als der bevorzugte Erddeich gewählt werde: „Wir wollen so wenig Fläche verbrauchen wie möglich und uns mit den betroffenen Landwirten und Anwohnern möglichst einigen“, sagt Hauschild. Er weist darauf hin, dass mit einem Konsens zum Beispiel mögliche teure Klagen, die auch eine Zeitverzögerung mit sich bringen würden, vermieden werden könnten. Auch sei eine Spundwand einfacher zu erhöhen, falls die Anforderungen an den Hochwasserschutz steigen sollten.

Bei jetziger Berechnung kämen auf die mehr als 5000 Zwangsmitglieder der Orte Stürzelberg, Zons und Rheinfeld knapp zwölf Millionen Euro zu, die sie für die Sanierung aufzubringen hätten. Würde die Landes-Förderung nur noch 70 Prozent betragen, „wäre diese höhere Summe nicht von der Bevölkerung zu schultern“, sagt Hauschild. Er fordert vom Land die Einhaltung seiner Zusage und verweist auf den politischen Kompromiss, nach den Schäden durch die letzte Deichsanierung nun die „große Lösung“ umzusetzen: „Die Bezirksregierung steht nach wie vor zur Sanierung von der Kölner bis zur Neusser Stadtgrenze, die zügig umgesetzt werden soll.“ Eine enge Abstimmung von Deichverband und Bezirksregierung sei nötig, so gebe es am Freitag, 15. Juli ein erneutes Gespräch.

Zwar übersteigen die Gesamtkosten von 57 Millionen Euro den Landesmittel-Topf von 40 Millionen Euro erheblich, aber Hauschild ist zuversichtlich, trotzdem die Förderungen für Dormagen zu erhalten: „Die 14 Kilometer Deich werden ja nicht auf einmal saniert, sondern nach und nach, etwa vier Kilometer pro Jahr“, weist er auf eine noch vom Erbentag zu erstellende Prioritätenliste hin.