Erneut Ärger mit einem Busfahrer der BVR
Grevenbroich. Eigentlich sollte das Busfahren in Grevenbroich etwas netter werden. Das jedenfalls ist das Ziel, auf das die bahneigene Busverkehr Rheinland (BVR) als Betreiberin der Stadtbus-Linien seit Wochen zusteuert.
Nach mehrfachen Beschwerden von Fahrgästen über unfreundliches bis unangemessenes Verhalten von Busfahrern hatte das Verkehrsunternehmen seine Leute am Steuer in Bezug auf Service und Höflichkeit „nachgeschult“. Konkret, erklärte BVR-Betriebsleiter Holger Sehrt bei einem Ortstermin auf dem Rathausplatz Anfang Juni, ging es dabei um die Beförderung von Kinderwagen, Rollstühlen, Rollatoren und Ähnlichem, vor allem aber auch um die angemessene Kommunikation in schwierigen Situationen. Mittlerweile steht fest: In mindestens einem Fall hat dieser „Zusatzunterricht“ offenbar nicht gefruchtet — wie Sascha Steins in der vergangenen Woche festgestellt hat.
Mit der „893“ war der Grevenbroicher in Richtung Kapellen unterwegs. Am Bahnhof, so berichtete es der ehemalige Ratsherr der Linken zunächst auf Facebook, wollte ein Rollstuhlfahrer samt Begleiter zusteigen. Der Fahrer öffnete die hintere Tür, der Begleiter wollte die Rollstuhlrampe ausklappen und hatte diese auf einmal komplett in der Hand. „Ich stand daneben, es war keine Gewalt im Spiel“, sagt Steins. „Trotzdem ist der Fahrer ausgerastet, er hat geflucht und dem vollkommen verunsicherten Rollstuhlfahrer mutwillige Sachbeschädigung vorgeworfen — da habe ich mich eingemischt.“ Anschließend, sagt Steins, der sich im neuen BVR-Kundencenter am Rathaus später auch offiziell beschwert hat, habe der Fahrer die Rampe in den Bus geworfen. „Ich musste ausweichen, um nicht getroffen zu werden.“
Bei der BVR bedauert man diesen Vorfall. Das Ganze habe sich so zugetragen, wie von dem Fahrgast geschildert, sagte eine Unternehmenssprecherin. „Der Fahrer ist Angestellter eines Subunternehmers und wurde in den vergangenen Wochen ebenfalls geschult. Es war wohl eine Kurzschlussreaktion, für die er sich entschuldigt hat. Verletzen, sagt er, wollte er niemanden.“ juha