Die Hochschulen wollen wachsen

Die Stadt Neuss ist inzwischen Standort von vier Hochschulen. Sie fühlen sich in der Quirinusstadt wohl.

Foto: A. Tinter

Neuss. Die vier Hochschulen in Neuss sind mit dem Standort hochzufrieden — und sehen in der Quirinus-Stadt gute Möglichkeiten zur weiteren Entwicklung. Die Rheinische Fachhochschule (RFH) für Internationale Wirtschaft zum Beispiel zählt in Neuss mehr als 300 Studierende — und erwartet in den kommenden Jahren eine Steigerung. Daher hält die staatlich anerkannte Fachhochschule, die ihren Sitz am Markt hat, nach weiteren Räumen Ausschau. Das betonte Hochschulpräsident Martin Wortmann unlängst. Dass Wachstum in Sicht ist, zeugt davon, dass die RFH in der Quirinus-Stadt gut angekommen ist. Die RFH hatte den Standort 2015 von der Hochschule Neuss, die Insolvenz anmelden musste, übernommen.

Ebenfalls positiv fällt die Standort-Bewertung an der FOM Hochschule Neuss aus. Aktuell sind dort rund 700 — überwiegend berufsbegleitend — Studierende eingeschrieben. Damit ist die Einrichtung auf gutem Kurs. „Als Schwerpunkt hat sich der Hochschulbereich Gesundheit & Soziales in den vergangenen Jahren herauskristallisiert“, teilt FOM-Pressereferent Carsten Döpp mit. „Zum Bachelor-Studiengang Gesundheitspsychologie und Pflege zum Beispiel gibt es zum neuen Winteresemester zahlreiche Anmeldungen.“ Ebenfalls stark nachgefragt seien die Bachelor-Studiengänge Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen. Das nächste Semester beginnt im September, erstmals angeboten wird der neue Bachelor-Studiengang Marketing & Digitale Medien. Ein Höhepunkt an der FOM steht im Oktober an: Dann werden bei der Absolventenfeier rund 120 Neusser Studierende verabschiedet.

Groß ist die Nachfrage auch im Regionalzentrum Neuss der Fernuniversität Hagen. Angesiedelt im Romaneum betreut es Studierende am Niederrhein und im westlichen Rheinland — gemeinsam mit Studienzentren in Eschweiler und Krefeld sowie einer Dependance in Wesel. 5200 Studierende sind dem Regionalzentrum zugeordnet. Zahlenmäßig am stärksten vertreten sind laut Gabriele Pucher, Leiterin des Regionalzentrums, die wirtschafts- und rechtswissenschaftlichen Studiengänge. Gefragt sei auch das studienvorbereitende Angebot, das etwa Auffrischungskurse zum Mathematik-Abiturwissen, zur statistischen Mathematik sowie Kurse für den Umgang mit englischsprachigen akademischen Texten umfasst.

Seit 2009 ist die Europäische Fachhochschule (EUFH) auch in der Quirinus-Stadt präsent — und wächst seitdem stetig. Zwar ist die Anmeldephase für das kommende Semester noch in vollem Gang, doch der Vorjahreswert von 120 Einsteigern im dualen Studiengang wird nach Informationen von Sprecherin Renate Kraft in diesem Jahr geknackt.

Aufgrund der stetig wachsenden Bewerberzahl hat die EUFH ihr Angebot erweitert — und bietet seit 2014 den Studiengang General Management an. Laut Kraft soll in Zukunft unter anderem ein berufsbegleitendes Masterprogramm angeboten werden.