Die Lebenshilfe Neuss feiert ihr 50-jähriges Bestehen

Eltern hatten sie 1967 als Selbsthilfevereinigung gegründet.

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Neuss. Kurz vor dem Festtag kam die gute Nachricht: Nach der Teilbaugenehmigung für einen Umbau des Wohnhauses Theresienstraße 16 in Weckhoven stellt die NRW-Bank jetzt auch die Finanzierung sicher. „Wir können bauen“, sagt Gesine Eschenburg, die Geschäftsführerin der Lebenshilfe Neuss. Die feiert am Wochenende ihr 50-jähriges Bestehen.

Einiges ist bei der Lebenshilfe kurz vor dem Jubiläum bereits fertig. Die Festschrift (natürlich), aber auch das Leitbild, an dem in allen Einrichtungen und Gremien seit einem Jahr gearbeitet wurde. „Wir sind exklusiv, da wir inklusiv sind“, steht darin, wobei die Vorsitzende Angelika Quiring-Perl das noch konkreter macht: „Wir fördern Inklusion, ohne sie nur einzufordern.“

So hält es der Verein, der 1967 aus einer Elterninitiative heraus als Selbsthilfevereinigung für Menschen mit geistiger Behinderung gegründet wurde, seit einem halben Jahrhundert. „Uns treibt an, die Lebensumstände für diese Menschen in Neuss zu verbessern“, sagt Geschäftsführer Winfried Janßen. Um das zu erreichen, sind die Aufgaben ständig gewachsen — und die Zahl der Mitarbeiter, die seit 2014 in der gemeinnützigen GmbH beschäftigt sind. Fast 450 Köpfe zählt die Belegschaft heute.

Bis vor drei Jahren waren es Eltern, die als ehrenamtliche Vorstandsmitglieder den Erfolg des „Unternehmens“ verantworten mussten. Das ist heute Aufgabe der Geschäftsführung, die fünf Wohnhäuser, sechs Wohngruppen für Behinderte, zwei Beratungsstellen, einen Pflegedienst und in den „Offenen Hilfen“ gebündelte ambulante Dienstleistungs- und Beratungsangebote koordiniert. Eine Besonderheit der Lebenshilfe Neuss ist nach Darstellung von Vorstandsmitglied Karlheinz Irnich, dass sie Träger von sieben Kindertagesstätten und dem Jugendzentrum in Allerheiligen ist.

Am Samstag gibt es anlässlich des Jubiläums einen Festakt. Vor geladenen Gästen spricht im Zeughaus (10 bis 12 Uhr) ein Experte zum Thema „Von der Behindertenhilfe zur aktiven Teilhabe“. Auf dem Markt wird von 13 bis 18 Uhr öffentlich gefeiert. Musikalische Gäste sind „Maxim-Noise“ und „Frohsinn Norf“.