Die Stadt spricht sich gegen Tempo 30 auf Neusser Straße aus

Grevenbroicher Politik bespricht Thema diese Woche.

Foto: Anja Tinter

Grevenbroich. Tempo 30 auf der Tal- und Neusser Straße in Kapellen fordert die Initiative „Pro O“ — und sie steht damit nicht allein. Die CDU-Fraktion bittet die Verwaltung zu prüfen, ob auf der Neusser Straße vom Ortseingang bis zum Sandweg die zulässige Geschwindigkeit auf 30 reduziert werden kann und ob dies geeignet ist, um Lärm zu verringern. Damit und mit einer gewünschten Tempo-30-Regelung auf der Richard-Wagner-Straße befasst sich der Bauausschuss am Donnerstag ab 18 Uhr im Bernardussaal.

Für die Neusser Straße kommt aus dem Rathaus ein klares Votum, und zwar gegen Tempo 30. „Sowohl der Landesbetrieb Straßenbau als auch die Polizei lehnen eine Geschwindigkeitsreduzierung ab, da es sich um eine klassifizierte Straße handelt“, heißt es. Die Neusser Straße ist Teil der Landstraße L 361. Zudem sei aus der Unfallstatistik „nicht zu erkennen, dass es zu Unfällen aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit kommt“.

Zur Lärmverringerung sei eine Tempo-Reduzierung laut Rechtsprechung allein meistens nicht ausreichend. Ein weiteres Problem: Es gebe keine Werte aus Lärm-Messungen in diesem Bereich.

Die Verwaltung spricht sich auch gegen Tempo 30 vor dem Fußgängerweg und der Bushaltestelle auf der Richard-Wagner in Orken aus. Grünen-Ratsherr Dieter Dorok hatte dies angeregt, weil Schulkinder die Straße an der Haltestelle queren und nicht den Umweg über den Überweg machen würden.

Wie Dezernent Claus Ropertz erklärt, wurde der Überweg ausdrücklich auf Wunsch der Schule angelegt. Eine Temporeduzierung dort sei „nicht das geeignete Mittel, um falsches Verhalten der Fußgänger zu sichern“.