Dormagen bleibt weitgehend verschont

Der Schulunterricht fand regulär statt, doch nur ein Bruchteil der Schüler saß in den Klassen.

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Dormagen. Glimpflicher als befürchtet ist der Orkan-Tag für die meisten Dormagener ausgegangen. Die Stadt zählte gestern bis 15 Uhr 30 Einsätze der Feuerwehr. „Zum Glück waren es keine größeren Schäden“, sagte Stadtsprecher Harald Schlimgen. „Größtenteils handelte es sich um kleinere Hilfeleistungen bei umgestürzten Bäumen, Verkehrsschildern oder abgerissenen Dachziegeln und Blechen“, berichtet Einsatzleiter Jörg Schulz.

Größere Schäden gab es an der Kamillenstraße in Rheinfeld. Dort wurden an sechs Häusern Teile der Flachdachabdeckung weggeweht. An der Friedensschule in Nievenheim wurden einige Dachziegel verschoben und mussten vom Dachdecker gesichert werden. An der Kindertagesstätte „Rappelkiste“ in Horrem ist das Dach eines kleinen Holzschuppens weggerissen worden. „Menschen kamen bei dem Unwetter zum Glück nicht zu Schaden“, sagt der Erste Beigeordnete Robert Krumbein. Im Einsatz waren 73 Feuerwehrkräfte aus sieben Löschzügen.

Stark betroffen waren auch die Passagiere des Rhein-Express RE 8, der zwischen Mönchengladbach und Koblenz verkehrt. Der Zug fuhr zwischen Grevenbroich und Rommerskirchen gegen einen umgestürzten Baum und wurde so beschädigt, dass er nicht mehr weiterfahren konnte. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. Der Zug wurde in den Bahnhof Rommerskirchen geschleppt.

Erhebliche Auswirkungen hatte „Friederike“ auf den Schulunterricht. Während beispielsweise Neuss am Tag zuvor den Unterricht komplett abgesagt hatte, reagierte Dormagen anders. Am Mittwochabend ging eine Mitteilung der Stadt heraus, die den Eltern die Entscheidung, ob ihr Kind am 18. Januar die Schule besuchen soll, überließ.

An den Grundschulen waren deswegen größere Lücken in den Klassen zu bemerken. An der St.-Nikolaus-Grundschule in Stürzelberg fanden sich von 116 Schülern nur 33 zum Unterricht ein, trotzdem wurde der Schultag mit Nachmittagsbetreuung, wie auch an den anderen Grundschulen in Dormagen, wie gewohnt durchgeführt. An der Theodor-Angerhausen-Schule konnten die OGS-Kinder „flexibel und ohne vorherige Genehmigung auch früher abgeholt werden“, so die Schule. Die weiterführenden Schulen entschieden sich, vorerst den Schülern Unterricht anzubieten, ihn aber früher zu beenden. „Unterricht ist ein hohes Gut, auf das nicht verzichtet werden sollte“, so Theodor Lindner, Direktor des Bettina-von-Arnim Gymnasiums. Auch Alois Moritz, Schulleiter der Realschule Hackenbroich schloss sich dieser Aussage an: „Obwohl nur 300 der insgesamt 600 Schüler an diesem Tag zum Unterricht erschienen sind, wurde er normal weitergeführt“, sagte er.