Erstliga-Spieler verstärkt den NHV
Alexander Oelze kommt vom Bergischen HC zum Tabellenführer der 3. Handball-Liga. Sein Debüt für Neuss gibt er schon heute gegen Gummersbach II.
Neuss. Jetzt wird nicht mehr gekleckert, jetzt wir geklotzt: Mit sofortiger Wirkung ist Alexander Oelze vom Handball-Bundesligisten Bergischer HC unter der Woche zum Neusser HV gewechselt. Und der Blitztransfer am letzten Tag der Wechselfrist kommt dem Tabellenführer der Dritten Liga sehr gelegen. Schließlich muss der NHV heute Abend im Gastspiel beim VfL Gummersbach II (18 Uhr, Schwalbe-Arena) auf Brian Gipperich (drei Wochen Sportverbot, nachdem er im Training umknickte) und Heider Thomas (Knorpelstauchung) verzichten. Damit hat sich die Frage, welche zwei Spieler Trainer Ceven Klatt aus seinem üppig bestückten Kader auf die Tribüne verbannt, zunächst einmal von selbst erledigt.
Ceven Klatt, Trainer des Neusser HV
Klatt sieht darin ohnehin kein Problem. „Das ist bei Bundesligisten Alltag“, sagt er. Und freut sich vielmehr, dass Oelze in den paar Trainingseinheiten, die der 33-Jährige Spielmacher mit seinem neuen Klub bislang absolviert hat, „einen sehr positiven Eindruck“ hinterlassen habe: „Qualitativ haben wir uns in der Spitze verstärkt“, sagt der Trainer, „und der große Vorteil ist, dass wir uns jetzt schon für die neue Saison einspielen können.“
Klatt freut sich auf seinen neuen Spieler. „Er wird gemeinsam mit Daniel Pankofer ein bärenstarkes Gespann auf der Mittelposition bilden und uns noch schwieriger ausrechenbar machen. Zudem ist Ali auch im linken Rückraum einsetzbar“, sagt der Coach.
Oelze selbst blickt ebenfalls gut gelaunt auf seine neue Aufgabe. „Ich freue mich schon darauf, mit den Jungs auf dem Feld zu stehen. Wer mit nur einem Minuspunkt an der Spitze steht, der hat nicht allzu viel falsch gemacht“, sagt der erstligaerfahrene Handballer. Am Dienstag hatten Oelze und der BHC den noch bis Sommer 2018 gültigen Vertrag „mit sofortiger Wirkung und im gegenseitigen Einvernehmen“ aufgelöst, wie es in der Pressemitteilung des Erstligisten hieß.
Heute will der NHV seine „Pflichtaufgabe“ (Klatt) beim Tabellenelften lösen. Allerdings warnt der NHV-Trainer davor, die Gummersbacher Bundesliga-Reserve auf die leichte Schulter zu nehmen. Aus gutem Grund, denn schon im Hinspiel taten sich die Neusser schwer, lagen zeitweise mit fünf Toren im Hintertreffen. Letztlich gewannen sie aber mit 27:24.
Diese Partie nimmt VfL-Coach Denis Bahtijarevic als Gradmesser, wenn er sagt: „Jedes Spiel muss erst gespielt werden. Und in Neuss haben wir schon an einer Sensation geschnuppert.“ Allerdings sieht er die Gäste als klaren Favoriten: „Die haben 16 bis 18 gleich starke Superspieler. Wenn die wechseln, merkt man keinen Unterschied. Das ist kein Drittligist.“ Wie der NHV zu knacken wäre, glaubt er dennoch zu wissen. „Dafür müssen unsere Torhüter und die Deckung überragende Leistungen zeigen, wenn wir eine kleine Chance haben wollen“, sagt Bahtijarevic.