Polizei stellt Einbrecherbande
Die neunköpfige Gruppe war auch in Kaarst und Korschenbroich tätig.
Kaarst/Mönchengladbach. Nach langer, akribischer Ermittlungsarbeit hat die Polizei Mönchengladbach am Mittwoch eine neunköpfige albanische Einbrecherbande zerschlagen.
Polizeipräsident Mathis Wiesselmann sprach von einem „sehr guten bis herausragenden Erfolg“, in Sachen Einbruchskriminalität sei damit der „größte Schlag seit Jahren“ gelungen. Mindestens 70 Straftaten werden der Bande zur Last gelegt. 2000 Beutestücke im vorläufig geschätzten Gesamtwert von bis zu 200 000 Euro warten nun in zwei Räumen des Polizeipräsidiums darauf, untersucht und konkreten Taten zugeordnet zu werden, noch in der Nacht konnten die ersten sechs Verbindungen hergestellt werden. In naher Zukunft soll es einen Termin geben, zu dem die Geschädigten eingeladen werden. Die werden dann auch aus dem Rhein-Kreis anreisen. Denn auch in Kaarst und Korschenbroich soll die Bande aktiv gewesen sein.
Vier männliche Hauptverdächtige zwischen 21 und 25 Jahren, die sich allesamt illegal in Deutschland aufhielten, seien in Untersuchungshaft, berichtete Staatsanwalt Benjamin Kluck. Ihnen werde schwerer Bandendiebstahl vorgeworfen — darauf steht eine Freiheitsstrafe von mindestens einem und bis zu zehn Jahren. Fünf weitere, ebenfalls albanische vermeintliche Unterstützer, darunter eine Frau, hätten als „Logistiker“ fungiert, indem sie den Hauptverdächtigen Wohnungen und Fahrzeuge zur Verfügung stellten. Diese fünf Personen hielten sich jedoch legal im Land auf und gingen auch einer Arbeit nach.
Die erfolgreiche Ermittlungskommission „Albatros“ war Ende Dezember gebildet worden, auch mit Unterstützung umliegender Kreispolizeibehörden. Die Tätergruppe wurde identifiziert, auch Beobachtungen von Zeugen, die sie auf frischer Tat ertappten, sowie Nachbarn waren für die Polizei dabei „äußerst hilfreich“, sagte Georg Lehnen von der Polizeidirektion Kriminalität. Ermittelt wurde teils verdeckt; auch die Absatzwege der Beute konnten ermittelt werden. Das so erlöste Geld transferierten die Tatverdächtigen teils in ihre albanische Heimat.
Am Mittwoch zwischen 14 und 3.30 Uhr erfolgte dann der Zugriff an acht verschiedenen Objekten und Fahrzeugen im Mönchengladbacher Stadtgebiet, dabei waren rund 100 Beamte im Einsatz.
Die Hauptverdächtigen seien nicht geständig, würden aber von einigen der „Logistiker“ belastet, hieß es weiter. „Heute ist ein guter Tag für die Sicherheit in der Region“, sagte Mathis Wiesselmann — sprach jedoch in Sachen Einbruchskriminalität auch von einer „Hydra mit nachwachsenden Köpfen“.