Festival Alte Musik geht erfolgreich zu Ende

Knechtsteden. Nicht alle neun Konzerte des am Samstag beendeten 26. Festivals Alte Musik Knechtsteden waren ausverkauft, die Veranstalter um den Intendanten Hermann Max und Geschäftsführer Michael Rathmann ziehen trotzdem ein positives Fazit der neun Tage Musik zwischen China und Luther: „Die Macht der Musik hat bewirkt, dass in nur einer Woche aus großer Entfernung große Nähe gewachsen ist.“ Ihr Dank gilt dem Publikum, den Musikern, den Sponsoren und den zahlreichen Ehrenamtlern.

Foto: Rathmann

Unter dem Motto „Macht Musik“ vereinte das Festival seine Schwerpunkte China und Luther über verschiedene Sparten hinweg und erreichte damit rund 3300 Menschen, davon allein rund 900 Dormagener Schüler und 600 Besucher im China-Rahmenprogramm und der Ausstellung „Secret Sounds — Der Klang Chinas“, die im Bürgerhaus Horrem gezeigt wurde.

Besonders glänzen konnte das Festival bei vier Eigenproduktionen: dem Auftaktkonzert mit Gästen vom Pekinger Zentralkonservatorium und dem Deutschen Jugendkammerchor, dem Crossover-Projekt „Le Cinesi“ zwischen Gluck-Oper und chinesischen Klängen, der Jugendopernproduktion Dido und Aeneas und dem Luther gewidmeten Abschlusskonzert unter der Leitung von Hermann Max. In Gastproduktionen begeisterten vor allem Vaclav Luks und sein Collegium 1704 die ausverkaufte Basilika, auch die Gregorianik-Experten von Vox Werdensis, das Duo Seidenstraße und La festa musicale, die Puppenspieler vom Cassiopeia-Theater, Pianistin Ragna Schirmer mit Sängerin Romelia Lichtenstein sowie Counter Franz Vitzthum und Blockflöten-Consort B-Five überzeugten ihr Publikum. Der WDR wird den Mitschnitt von „Auf den Spuren Marco Polos“ am 22. Oktober senden, der Deutschlandfunk das Abschlusskonzert am 3. Dezember.

Auch die Dormagener Wirtschaft profitierte von der Konzertreihe: Mehr als 700 Übernachtungen wurden in Dormagen belegt — allein 420 durch die Gäste der deutsch-chinesischen Chorakademie, die unter großer ehrenamtlicher Mithilfe mit rund 1500 Mahlzeiten versorgt und in einem Rahmenprogramm, betreut von Lothar und Heidi Ruetz, mit Deutschland in Kontakt kamen.

Das Festival 2018 wird sich dem Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren widmen.