Baugebiet Kreuzfeld: Vorletzte Hürde ist genommen

Vor einem Baubeginn steht aber noch ein kompliziertes Umlegungsverfahren mit 90 Grundbesitzern an.

Foto: Brefort

Uedesheim. Mehr als 84 Hektar Fläche — aber auch 90 einzelne Grundstücksbesitzer: Diese Konstellation macht ein kompliziertes Bodenordnungsverfahren nötig, damit Uedesheim weiter wachsen kann. Denn aus dem Streubesitz, aus dem die Stadt selbst bislang nur kleine Teilflächen erworben hat, soll das größte Neubaugebiet in dem Ortsteil werden, in dem selbst Alt-Uedesheimer derzeit keine Möglichkeit mehr haben, ein Baugrundstück zu finden.

Nun wird im Baugebiet Kreuzfeld, das es derzeit nur auf dem Papier gibt, Platz für 150 bis 200 Wohneinheiten und eine neue Kindertagesstätte geschaffen werden. Fünf Jahre nachdem die Aufstellung eines Bauplanes für das Garten- und Ackerland zwischen Bezirkssportanlage und Macherscheider Straße von der Politik in Auftrag gegeben wurde, ist nun die vorletzte Hürde genommen. Nach einer letzten öffentlichen Auslegung bekommt der Plan Rechtskraft. Und damit es danach nicht wieder Jahre dauert, bis sich der erste Baukran dreht, hat die Stadt schon mit der „Flurbereinigung“ begonnen. „Ein großer Schritt für Uedesheim“, beurteilt der Uedesheimer Stadtverordnete Stefan Crefeld (CDU) das nun doch schon recht konkrete Vorhaben.

Etwa 200 Wohneinheiten: Das würde eigentlich die Verpflichtung nach sich ziehen, gut ein Viertel davon mit öffentlicher Förderung. Jedenfalls hat sich der Rat schon im Vorjahr auf die Vorgabe einer solchen Quote festgelegt. Nur, wem soll man eine solche Vorgabe machen? Jeder, der im Kreuzfeld ein Stück Land besitzt, hat nach der Bodenordnung Anspruch auf eine Fläche, die er selbst bebauen darf — oder verkauft. Denen wird man keine Quote aufdrücken können, allerdings, so fordert Sven Schümann (CDU), soll die Stadt im Umlegungsverfahren dafür bei den Eigentümern werben.

Fünf Jahre wurde am Bebauungsplan „Kreuzfeld“ gearbeitet, auch weil ein umfangreicher Umweltbericht zu erstellen und ein innovatives Konzept zur Versickerung von Regenwasser vor Ort zu entwickeln war. Viel Arbeit wurde zudem investiert, um ein konfliktfreies Nebeneinander von Neubaugebiet einerseits sowie der Bezirkssportanlage und dem Schützenhaus (mit Schießstand) zu gewährleisten. Ein Wall und eine — zum Schützenhaus orientierte — Schallschutzwand entschärfen das Problem so weit, dass die Neu-Uedesheimer nur noch durch den Tanz in den Mai und das einmal jährlich ausgetragene Königsvogelschießen gestört werden könnten. Aber das ist aus Sicht der Planer zumutbar.