Rekordzahlen bei Spritpreisen Fahrschulen erhöhen wegen Spritkosten Preise

Neuss · Grund sind die gestiegenen Spritpreise. Viele Fahrschulen setzen jetzt auf E-Autos.

Björn Klotzki bietet Fahrstunden im Tesla an.

Foto: Mario Büscher

Die Kraftstoffpreise stellen seit Wochen einen Rekord nach dem nächsten auf. Was für erhebliche Mehrkosten bei Autofahrern sorgt, macht sich auch beim Führerschein bemerkbar. „Wir haben die Preise angepasst, der Kunde zahlt jetzt mehr“, bestätigt Sebastian Zumpe, der vier Fahrschulstandorte im Neusser Stadtgebiet betreibt. Bedeutet: Rund fünf Prozent Aufschlag. „Das gilt aber nur für neue Schüler, das heißt von dieser Preisanpassung haben wir erst in vier Monaten was.“ Auch bei Salih Aslan von der Fahrschule Burn2Drive zahlen die Schüler nun knapp zehn Euro mehr pro Stunde. „Bei einer Motorradfahrstunde für 57 Euro lag alleine der Kraftstoffpreis bei 20 Euro“, begründet er das.

Dass er die Preise zu einem späteren Zeitpunkt nach unten korrigiert, glaubt Zumpe nicht. Das hängt auch mit der Neuanschaffung von drei E-Autos zusammen, die in wenigen Monaten den Fuhrpark der Fahrschule erweitern sollen. Die Nachfrage nach dem Führerschein im Elektrowagen sei aktuell „sehr, sehr hoch“. „Der Trend geht dahin, dass einige Kollegen komplett auf E-Autos umsteigen“, so Zumpe.

So auch Björn Klotzki, der die Fahrschule Klotzki & Wismann auf der Furth leitet. Seit 2019 setzt er schon auf Elektromobilität und hat mittlerweile zwei Tesla-Modelle in seinem Fuhrpark. Auf die Verbrenner ist er jedoch weiterhin angewiesen: Jeder Fahrschüler muss gesetzlich mindestens zehn Stunden im Schaltfahrzeug ableisten. Auch bei Klotzki entstehen daher Mehrkosten von rund drei Euro pro Fahrstunde allein durch die gestiegenen Spritpreise. „Wir hatten aber schon davor mit dem Gedanken gespielt, weil es coronabedingt immer wieder Ausfälle von Schülern oder Prüfungen gibt“, sagt Klotzki. Er bemerke eine wachsende Nachfrage nach Automatik-Fahrzeugen. „In dem Zuge macht es Sinn, auf Elektrofahrzeuge umzustellen. Weil man Spritkosten sparen kann und es einen Umwelteffekt hat“, sagt er. „Mittlerweile sind bei Neuzulassungen rund 15 Prozent rein elektrische Autos und 30 Prozent Hybridfahrzeuge. Man sieht den Trend deutlich.“ Auch wenn ein E-Auto in der Anschaffung teurer sei, zahle es sich langfristig aus: „Ich verbrauche auf 100 Kilometern mit dem Tesla sechs Euro – mit dem Verbrenner 16 Euro.“ Und auch die Schüler hätten Spaß am Tesla-Fahren.