Grevenbroich: Alkoholverkauf - Ordnungsamt soll Abgabe prüfen

Die Pläne, jugendliche Testkäufer einzusetzen, sind vom Tisch. Die Kontrollen sollen nun Mitarbeiter des Ordnungsamts durchführen.

<strong>Grevenbroich. An den vom Bundesfamilienministerium angeregten Testkäufen von Alkohol und Tabakwaren durch Jugendliche fand zunächst auch Bürgermeister Axel Prümm Gefallen. Nach den ablehnenden Diskussionen in der Öffentlichkeit ruderte die Stadtverwaltung jetzt zurück. "Jeder, der Jugendliche veranlasst, Zigaretten und Alkohol zu erwerben, verhält sich ordnungswidrig", sagte Ordnungs-Dezernentin Barbara Kamp jetzt im Jugendhilfeausschuss.

Schwarze Schafe unter den Händlern sollen überführt werden

Allerdings will sich die Dezernentin im Kampf gegen den teilweise hohen Alkoholkonsum von Jugendlichen nicht geschlagen geben. "Wir vermuten, dass es unter den Anbietern von Tabak und Alkohol auch in unserer Stadt schwarze Schafe gibt. Leider zeigen Eltern solche Vergehen viel zu selten an. Deshalb haben wir uns eine neue Strategie ausgedacht", erklärte Kamp. Da die eigenen Leute "bekannt wie bunte Hunde" seien, will das Ordnungsamt nun volljährige Praktikanten, Auszubildende und Mitarbeiter anderer Abteilungen einsetzen, die den Betreibern von Verkaufsstellen auf die Finger schauen sollen. Mehr wollte Barbara Kamp dazu nicht sagen: "Sonst macht die Aktion keinen Sinn."

Alle Aspekte von Prävention und Beratung aufgreifen

Allerdings löste ihre Ankündigung unter den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses eine heftige Diskussion darüber aus, ob diese Aktion ihren Zweck erfüllen könne. Hildegard Florack (UWG) hatte da starke Zweifel: "Wie viel Personal muss denn aufgeboten werden, um alle Verkaufsstellen zu beobachten?" Alle Parteien waren sich darin einig, dass die Prävention besser bei den Kindern ansetzen solle.

Der Erste Beigeordnete Michael Heesch betonte, dass auch in diesem Bereich viel getan wird: "Jugendamt, Schulverwaltungsamt, Polizei und Ordnungsamt sitzen schon an einem Tisch und überlegen, welche Maßnahmen zur Vorbeugung helfen könnten. Aber nur präventiv können wir das Problem nicht lösen, so lange Jugendliche so leicht an Alkohol kommen."

Erst einmal soll es sich um eine einmalige Aktion handeln, die zeitnah umgesetzt wird, so Kamp. Da den Ausschussmitgliedern noch zu viele Fragen offen blieben, nahmen sie die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis, stimmten aber nicht zu.