Größtes Gewächshaus in NRW: Tomaten, so weit das Auge reicht

Im größten Gewächshaus in NRW in Neurath wurde der offizielle Erntestart gefeiert.

Grevenbroich. Wo man auch hinsieht, Tomatenpflanze reiht sich an Tomatenpflanze. Einige tragen bereits dicke rote Früchte, an anderen sind sie noch grün. Seit August wird in den insgesamt elf Hektar umfassenden Gewächshäusern der Neurather Gärtner jeden Tag geerntet. Der offizielle Erntestart wurde am Freitag mit vielen Gästen, kühlen Getränken und reichlich Tomaten — sei es als Saft oder Snack — gefeiert.

„Ich bin einfach nur froh, dass wir es geschafft haben. Schließlich sind wir keine Bauherren, sondern Gärtner“, sagte Matthias Draek, einer der vier Unternehmer der Gewächshäuser. Nach zwölf Monaten und vielen bautechnischen Problemen können nun die ersten Tomaten geerntet werden. „Vor vier Jahren kam die Idee, jetzt ist alles verwirklicht. Man ist da einfach Stück für Stück reingewachsen“, sagt Draek. Sein Geschäftspartner, Wilhelm Baum, sieht das ähnlich: „Heute ist ein wichtiger Tag für uns.“ Jahr für Jahr sollen nun bis zu 6000 Tonnen Tomaten in Neurath geerntet werden. Die Sorte heißt Lyterno, ist eine mittelgroße Rispentomate und „sehr intensiv und aromatisch im Geschmack“, sagt Baum. Er und seine drei Mitstreiter beschäftigen 40 feste Mitarbeiter, jetzt zur Erntezeit können es auch schon einmal 60 werden. Dabei läuft vieles automatisch. Die Erntehelfer pflücken die reifen Früchte und füllen sie in automatische Erntewagen. Dank im Boden installierter Induktionsschleifen fahren die befüllten Wagen selbstständig in die nächste Halle. Dort werden die Tomaten gewogen und verpackt. Ein großer Abnehmer wird die Discount-Kette Netto sein.

Eine Besonderheit des Betriebs ist die Zusammenarbeit mit RWE Power beziehungsweise dem benachbarten Braunkohlekraftwerk. Die Neurather Gärtner können die Restwärme des Kraftwerkes nutzen und sparen damit Geld.

Für die Zukunft kann sich Baum eine Erweiterung vorstellen: „Erst einmal müssen wir aber die nächsten Jahre abwarten und gucken, wie wir Prozesse optimieren können. Es gibt jedoch die Möglichkeit zum Ausbau.“