GWG investiert in Neuss und Kaarst

GWG investiert verstärkt in Neubauten in Neuss und Kaarst.

Foto: Marc Ingel

Neuss. Seit knapp einem Jahr ist die GWG jetzt am Markt präsent. Die Gemeinnützige Wohnungs-Genossenschaft ist auf Wachstumskurs. „Der Gesellschaft geht’s gut“, sagt Vorstand Stefan Zellnig. Die Konkurrenz des übermächtigen Neusser Bauvereins? Man ergänze sich durchaus, meint der GWG-Chef — auf der Suche nach Bauland auch als Konkurrenten. „Manchmal sind wir eben der heiße Atem im Nacken des Bauvereins“, sagt Co-Vorstand Ulrich Brombach. Und lacht.

Foto: Marc Ingel

Die GWG mit knapp 4000 Mitgliedern bietet etwa 7000 Personen Wohnraum. Sie heißen Mieter, sind aber offiziell „Dauernutzungsberechtigte“: Wer Anteile an der GWG erworben hat, erhält ein dauerhaftes Wohnrecht. Früher habe man als Gesellschaft vielleicht den Ruf des Langweilers gehabt.

„Jetzt sind wir attraktiv“, sagt Zellnig. So attraktiv, dass vor einigen Jahren, als Kapitalanleger die Genossenschaft entdeckten und tausende Anteile mit einer Dividende von immerhin 4 Prozent kaufen wollten, Gegenmaßnahmen ergriffen wurden. Denn eins will die GWG bleiben: eine Genossenschaft, in der die Anteilseigner auch ihre Wohnungen finden, und keine Gesellschaft, die sich zu einem Anlageobjekt entwickelt.

Wie andere Unternehmen auf dem Bau- und Wohnungsmarkt agiert auch die GWG anders als noch vor zehn, 20 Jahren. Eine Tochterfirma übernimmt Bauträgergeschäfte und Hausverwaltungen. Die Genossenschaft selbst investiert in ihren Bestand und baut neu, frei finanziert wie öffentlich gefördert.

„Es ist uns wichtig, bei neuen Vorhaben beide Finanzierungsformen zu mischen“, sagt Stefan Zellnig. Das zeigt sich zum Beispiel an der Stauffenbergstraße, im „GWG-Land“.

Häuser aus den 50er Jahren, nur mit hohem Aufwand zu modernisieren, wurden abgerissen, die ersten 48 Wohnungen im Neubau samt Tiefgarage sind bereits bezogen. Die Arbeiten zu einem weiteren Mehrfamilienhaus mit 22 Wohnungen sollen in Kürze beginnen. „Hier entstehen frei finanzierte wie öffentlich geförderte Wohnungen. Und sie unterscheiden sich in nichts“, sagt Ulrich Brombach. Insgesamt sind hier 84 Wohnungen geplant.

Erstmals geht die GWG mit einem Neubauprojekt auch über die Stadtgrenze hinaus. In Kaarst-Büttgen bilden vier Mehrfamilienhäuser mit 33 frei finanzierten und 20 geförderten Wohnungen künftig den „Klarissenbogen“. In Kaarst sei man sehr gut aufgenommen worden, sagt Stefan Zellnig: „Wir sind ja auch heuschrecken-unverdächtig.“