Ikea soll mehr für Buslinie zahlen

Alle 20 Minuten soll eine Linie für die Besucher fahren. Diese Maßnahme würde jährlich rund 220 000 Euro kosten.

Kaarst. Im Planungsausschuss herrschte jetzt Unzufriedenheit vor, als es um die Optimierung des ÖPNV-Netzes ging. Das Thema steht vor allem auf der Tagesordnung, um den künftigen Standort von Ikea anzubinden. Die Ausschussmitglieder verlangen, dass das Möbelhaus sich stärker an den Kosten beteiligt. Die vorliegende Kostenübernahmeerklärung gilt zunächst für drei Jahre und wurde als unzureichend kritisiert.

Kai Pachan vom Büro für Verkehrs- und Stadtplanung Roedel-Pachan in Kamp-Lintfort stellte das von ihm erarbeitete Konzept vor. Es sieht eine Linienführung von der Stadtmitte Kaarst über den Kaarster Bahnhof entlang der Neersener Straße und dort hinter McDonalds über die Brücke, die gerade errichtet wird, über den Nordkanal zu Ikea. Weiter geht es auf geradem Weg nach Büttgen zum S-Bahn-Haltepunkt. Das Besondere an dieser Planung: Holzbüttgen wird zwar nur tangiert, aber am Kreisverkehr in Höhe des Großen Mühlenweges könnte sich Kai Pachan eine Haltestelle vorstellen. Sein Credo: „Wenn der Bus dort schon vorbeifährt, kann er auch dort halten.“

In Büttgen sind insgesamt drei Haltestellen vorgesehen. Es ist geplant, neben der Hauptlinie, die einmal stündlich verkehrt, zwei Mal pro Stunde einen Shuttlebus fahren zu lassen. Damit würde alle 20 Minuten eine Verbindung zur Verfügung stehen. Eine genaue Festlegung erfolgte noch nicht.

Die Verwaltung bekam den Auftrag zu prüfen, wo im Bereich der L 390 oder der Girmes-Kreuz-Straße Haltestellen in beiden Richtungen platziert werden können. Wer in Kaarst am Rathaus in den Bus einsteigt, soll genau 21 Minuten später am Bahnhof Büttgen ankommen. Erfreulich ist, dass die Ikea-Linie bereits ab 7.30 Uhr und nicht, wie ursprünglich angedacht erst ab 9 Uhr verkehren soll. So könnten auch die Schüler der Gesamtschule besuchen, von der neuen Buslinie profitieren.

Die Verwaltung hat die jährlichen Kosten mit 220 000 Euro beziffert — in der Vergangenheit war immer von 270 000 Euro die Rede gewesen. Ikea hat der Stadt folgendes Angebot gemacht: Das Möbelhaus leistet eine einmalige Anschubfinanzierung von 200 000 Euro und darüber hinaus 50 000 Euro jährlich, zunächst befristet auf drei Jahre.

Der Planungsausschuss möchte aber eine höhere Kostenbeteiligung. „Wir müssen Ikea ganz klar sagen, dass das uns vorliegende Angebot nicht akzeptabel ist“, hieß es. Die Botschaft der Ausschussmitglieder an Ikea: „Wenn ihr euch nicht bewegt, müsst ihr den Shuttle-Bus selber organisieren.“ Dass die Firma nach drei Jahren neu verhandeln möchte, stieß auf Verständnis: Wenn im Hüngert bis dahin weitere Betriebe angesiedelt werden können, gibt es auch weitere Nutznießer dieser Verbindung.

Um zügig voran zu kommen, wurde das Thema „Bürgerbus statt Taxibus“ ausgeklammert. Es sind aber Gespräche zwischen der Verwaltung und dem Bürgerbusverein geführt worden.