Kaarst: Jugendliche werden an Karneval kontrolliert
Mitarbeiter von Jugend- und Ordnungsamt sind unterwegs. Wichtigster Einsatz ist allerdings der Rosenmontagszug. Insgesamt sieben Mitarbeiter von Jugendamt, Ordnungsamt und Polizei werden in zwei Gruppen unterwegs sein und kontrollieren.
Kaarst. Ein Gläschen Kölsch, um sich warm zu schunkeln. Ein Schluck Sekt zur Feier des Tages. An Karneval gibt es vermutlich viele Gründe, Alkohol zu trinken. Schwierig wird es aber, wenn Jugendliche zu Alkohol greifen - oftmals mehr als für sie gut ist und hochprozentiger als ihnen erlaubt ist.
Dann werden die Mitarbeiter von Ordnungsamt und Jugendamt aktiv. "Unser Konzept beginnt schon an Altweiber", erklärt Martina Bläser, Mitarbeiterin des Jugendamtes. "Wir achten darauf, dass das ausgeschenkte Freibier am Rathaus nur altersentsprechend zugänglich ist." Vor Ort sein werden sie und ihre Kollegen aber auch bei der U16-Party am Freitag und bei der Karnevalsparty im Albert-Einstein-Forum am Samstag.
Wichtigster Einsatz ist allerdings der Rosenmontagszug. Insgesamt sieben Mitarbeiter von Jugendamt, Ordnungsamt und Polizei werden in zwei Gruppen unterwegs sein und kontrollieren. "Wir sprechen die Jugendlichen an, wenn wir glauben, dass sie unerlaubt Alkohol trinken", erklärt Bläser. "Dann lassen wir uns die Ausweise zeigen und fordern die Jugendlichen gegebenenfalls auf, den Alkohol auszukippen."
Die rechtliche Grundlage sei vorhanden. "Es besteht eine Ordnungspartnerschaft zwischen Jugendamt und Ordnungsamt. Und wir haben diese Befugnisse", stellt Brigitte Kaulen, Leiterin des Ordnungsamtes, klar. Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeige aber, dass die meisten Jugendlichen die Mitarbeiter bereits kennen würden und anstandslos den Aufforderungen nachkämen.
Kontrolliert werden auch Laden- und Büdchenbesitzer. "Natürlich fragen wir die Jugendlichen, woher sie den Alkohol haben", sagt Kaulen. Die schwarzen Schafe unter den Büdchenbesitzern seien bekannt. "Wer unerlaubt Alkohol an Minderjährige verkauft, macht sich genauso strafbar, wie der 18-Jährige, der für seine jüngeren Freunde auf Bestellung kauft", betont Kaulen.
Seit drei Jahren arbeiten Jugendamt und Ordnungsamt in dieser Form an Karneval zusammen. "Die Tendenz zeigt, dass die Verstöße eher weniger werden. Heute stellen wir zudem nicht mehr so oft den Konsum von hartem Alkohol fest", sagt Bläser.
Ein Nachspiel hat die Kontrolle beim Rosenmontagszug übrigens auch: Jugendliche, die unerlaubt mit Alkohol erwischt werden, müssen ihre Anschrift angeben. Es folgt ein Brief samt Beratungsangebot an die Eltern. Im vergangenen Jahr wurden zirka 60 bis 70 Briefe verschickt.