Kinder verbringen Freizeit mit ihrem „großen Freund“
ZIN sammelt für Paten-Modell „Balu und du“. Neue Mentoren gesucht.
Neuss. Die diesjährige Spendenaktion der Zukunftsinitiative Innenstadt Neuss im Advent kommt dem Projekt „Balu und Du“ zugute. Ab Mittwoch stehen in 100 Geschäften Sammelbüchsen, am Wochenende des 30. November und 1. Dezember werben Initiatoren und Beteiligte des Fördervereins auf dem Weihnachtsmarkt für das ehrenamtliche Programm.
Der Förderverein „Balu und Du“ mit Sitz in Osnabrück ist bundesweit an 58 Standorten vertreten. In Neuss kümmert sich der Sozialdienst katholischer Frauen um das durch die Uni Osnabrück begleitete Patenschafts-Modell. Ziel ist es, dass 17- bis 30-Jährige (Balu) ein Jahr lang und mindestens einmal die Woche für zwei Stunden mit einem Grundschulkind (Mogli) ihre Freizeit verbringen. „Schulprobleme stehen nicht im Vordergrund, die Mentoren sollen mit ihren Schützlingen etwas unternehmen“, sagt Koordinatorin Ina-Maria Dickhaus. Sie nennt das Beispiel eines afrikanischen Kindes, das mit seinem Paten das erste Mal im Leben Schlittschuhlaufen war. „Es ist danach regelrecht aufgetaut.“
Das ist das Ziel: Den Kindern soll es leichter fallen, neue Kontakte zu knüpfen, sie sollen Selbstbewusstsein entwickeln, fröhlicher werden — was sich letztendlich auch auf die schulischen Leistungen auswirkt. „Kreativität ist gefragt. Die Unternehmungen sollen wenig kosten. Gemeinsam am PC zu sitzen ist aber auch nicht Sinn der Sache“, erklärt Ruth Braun, Koordinatorin Ehrenamt beim SkF. Oft seien es Kinder von Neuhinzugezogenen oder Alleinerziehenden, denen das Projekt hilft, auch Schüchterne würden profitieren. „Prinzipiell steht es aber allen offen“, so Braun.
Der „große Freund“ hinterlässt nach jedem Treffen für weitere anonymisierte Studien einen kurzen Eintrag in einem virtuellen Tagebuch. Die Zustimmung der Eltern ist Voraussetzung für den näheren Kontakt. Das Problem in Neuss: „Bis zum G 8-Abitur hatten wir stets bis zu 20 Mentoren, jetzt sind es nur noch fünf. Die Nachfrage der Eltern übersteigt das Angebot aber bei weitem. Wir brauchen neue Balus“, sagt Dickhaus.
“ Kontakt: Telefon 02131/9204-0