Kita-Stichtag: Es gibt Platz für alle
Zum heutige Stichtag hat die Stadt 1210 Betreuungsplätze in Kitas und Tagespflege.
Neuss. Von einer „erfüllten Mission“ mag der Jugenddezernent Stefan Hahn dann doch nicht sprechen, sagt aber: „Wir sind auf einem guten Weg.“ Wenn heute der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz auch für Kinder unter drei Jahren in Kraft tritt, kann Neuss den Bedarf befriedigen — wenn auch nicht alle Eltern einen Platz in ihrer Wunsch-Kita erhalten haben. „Wir haben genügend Plätze“, so Fazit des Beigeordneten nach Jahren der Kraftanstrengung, die viele Beteiligte forderte.
In den vergangenen fünf Jahren wurden 46 Kitas in der Stadt auf U 3-Bedürfnisse erweitert oder umgebaut, 18 Einrichtungen, die zum Teil alte Kitas ersetzten, wurden komplett neu gebaut. 8,2 Millionen Euro an Bundes- und Landesmitteln flossen für diese Investitionen nach Neuss. Ausdrücklich dankte Hahn am Mittwoch den Mitarbeitern des Gebäudemanagements für die Umsetzung des sich über Jahre erstreckenden Großprojekts „U 3-Ausbau“. Er würdigte aber ebenso die Arbeit der Erzieherinnen, die so manche Mehrbelastung ertragen mussten und müssen.
Nur schwer war der Bedarf an den U 3-Plätzen einzuschätzen. Land und Städtetag hatten eine Versorgungsquote von 35 Prozent als Richtwert vorgegeben, der Neusser Stadtrat wollte 43 Prozent erreicht sehen, korrigierte diese Zielmarke aber dann auf das Jahr 2015. Die vorgegebene Schaffung von 300 zusätzlichen Plätzen in Kitas und der Tagespflege bis heute ist jedenfalls deutlich übererfüllt. Zum Stichtag am Donnerstag gibt es für 3143 so genannte U 3-Kinder 830 Plätze in den 79 Kitas und 380 Plätze in der Kindertagespflege.
Den Anstieg der Betreuung von Kindern macht auch die Höhe der öffentlichen Aufwendungen von Stadt und Land für die laufenden Kosten deutlich: 2007 waren es 26 Millionen Euro, in diesem Jahr wird der Wert auf fast 40 Millionen Euro steigen.
Jenseits der Zahlen zeigten sich am Mittwoch Stefan Hahn und Ann Christine Kaup, im Jugendamt die Kita-Chefin, sichtlich erleichtert über die Ergebnisse der „Kraftanstrengung mit Endspurt“. Dank guter Beratung sei es gelungen, die Eltern, die auf einen Platz in der Wunsch-Kita verzichten mussten, von anderen Lösungen zu überzeugen. Wieviel Klagen sind angekündigt? „Keine. Davon sind wir weit entfernt“, sagt Ann Christine Kaup. Die Maßgabe für die kommenden Jahre: auf Augenhöhe mit dem Bedarf bleiben. Stefan Hahn unterstreicht das. Es werde nicht weiter drauflos gebaut werden